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Galaxy Quest
06.04.2000 / Residenz (Bückeburg)


Zur Gastkritik von Henning Schueler

- Filmposter -
Kurz nach Mitternacht startete der zweite Teil der 1. von drei Doppelsneaks in Folge. Die erste Überraschung war mit "Dogma" wirklich gut gelungen. In der Pause zwischen den Filmen habe ich mit Blick auf die aushängenden Poster schon gesagt, daß mit "Galaxy-Quest" aus der Doppel-Sneak eine Alan-Rickman-Nacht werden würde ...

... und sollte Recht behalten! Die Betreiber haben sich wirklich zwei feine Filme für die lange Nacht ausgesucht, bleibt die Frage, wie man das in den nächsten zwei Wochen noch toppen will? <stichel>Auf jeden Fall mit kleinen Frikadellen in der Pause ;-)</stichel> Es müssen ja nicht so viele sein ...

Zum Inhalt ...

- Twany -
Die abgehalfterten Schauspieler der ehemaligen Kultserie "Galaxy Quest" halten sich mit drittklassigen Auftritten auf kleinen Conventions über Wasser. Dabei gehen der Crew weniger die penetranten und teilweise extrem leichtgläubigen Fans der Serie auf die Nerven als der arrogante und egozentrische Commander Peter Quincy Taggert alias Jason Nesmith (Tim Allen). Vor allen Dingen der den Dr Lazarus spielende Sir Alexander Dane (Alan Rickman) leidet darunter, immer hinter dem überall im Vordergrund stehenden Commander zu verblassen.

- Guy -
Als Nesmith seiner Crew während eines verpatzten Auftritts mit der Nachricht kommt, daß er sich verspätet habe, weil er von außerirdischen Thermians auf ihr Raumschiff geholt wurde um ihnen im Kampf gegen eine feindliche Rasse zu helfen, denken diese Nesmith sei nun völlig übergeschnappt. Doch die Meinung ändert sich schnell, als die komplette Crew sich plötzlich auf dem Deck eines riesigen Raumhafen widerfindet und ihr Serienraumschiff "Protector" in Originalgröße im Dock schweben sieht ...

Hmm ...

Es sollte wohl wirklich eine Rickman-Nacht oder eine Komödien-Nacht oder eine Fantasy-Nacht sein. Im Prinzip paßt alles auf beide Filme der Doppelsneak, der Unterschied bestand nur im unterschiedlichen Zuspruch: "Galaxy Quest" bekam beim Einblenden des Logos heftigen Applaus. Es schien so, daß nicht nur ich mich über die Wahl der Betreiber freute :-)

- Sarris -
"Galaxy Quest" parodiert herrlich die sattsam bekannte und teilweise sich sehr ernst nehmende Star-Trek Serie - und deren Fans. Abgedrehte Gestalten in merkwürdigen Verkleidungen, die auf Conventions ihren Idolen huldigen sieht man sowohl im Real-Life, als auch in der Veralberung von Dean Parisot.

Glücklicherweise gelingt dies ohne sich auf Kosten der Besucher solcher Veranstaltungen lustig zu machen, so daß man sich diesen potentiellen Besucherkreis nicht abspenstig macht. Im Gegenteil, die Elemente des Vorbilds wurden so geschickt übernommen, daß sich jeder Fan sofort heimisch fühlt.

- Schweinesaurier -
Der Film wird hauptsächlich vom verkaterten Tim Allen mit einer wirklich überzeugenden Leistung getragen, direkt gleichziehen kann hier eigentlich nur der distinguiert wirkende Alan Rickman als Spock-Verschnitt Dr. Lazarus. Was Sigourney Weaver geritten hat, diese Rolle zu übernehmen, weiß der Geier. Sonderlich witzig ist sie nicht, aber dafür nett anzusehen ;-) und das reicht in diesem Fall denn auch.

Die Effekte des Films sind für eine Parodie eher kleineren Stils überraschend aufwendig und gut gemacht und müssen sich nicht hinter denen der Vorlage verstecken - weder hinter denen der Serie, noch hinter den Special-Effects der Kinostreifen. En bißchen durchwachsen zwar - alle Aufnahmen auf Planetenoberflächen wirken billiger als Szenen im Raumschiff oder Schlachtszenen - aber ingesamt nach dem Stand der Technik.

"Galaxy Quest" wird sicher auch Leuten gefallen, die keine überzeugten "Star-Trek"-Fans sind. Ein bißchen Kenntnis der Materie dürfte aber einen gewaltigen Schub an Komik mit sich bringen. Wobei hier kein intimes Wissen über die Funktionsweise eines Holodecks oder eines Phasen-Transmitters mit inverser Energiestreuung gemeint ist, ein zwei Folgen Captain Kirk sollten reichen ;-)


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