30.12.1999 / Loew Cinemas (New York City)
Kritik von Henning Schueler
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Tja, kurz vor der Millennium Celebration nochmal ins Kino um das alte Jahrhundert gebührend ausklingen zu lassen. Unsere Wahl fiel auf Galaxy Quest, eher ein Risikofilm da keine Stars mitspielen und mein über alles geliebtes Star Trek ziemlich durch den Kakao gezogen weden soll. Der Eintritt von 9.50$ war etwas happig, aber Komfort vom Feinsten im Kino hat alles wieder wettgemacht. Kippelsessel, gewölbte Leinwand und Dolby Surround lassen keine Wünsche offen. Zum Inhalt ...Der ganze Film dreht sich darum, daß die alternde Crew der 60er Jahre Fernsehserie 'Galaxy Quest' (Ähnlichkeiten mit gegenwärtigen TV-Serien sind natürlich rein zufällig:-)))von etwas merkwuüdigen Aliens besucht wird, die dringend Hilfe im Kampf gegen einen galaktischen Imperator brauchen. Ihre Wahl fällt dabei auf unsere TV-Helden, die in einer Art Heldenkult auf diesem fernen Planeten angebetet werden, da die gesendeten Serienepisoden fälschlicherweise als historische Dokumente mißverstanden werden. Am Anfang lassen sich Jason Nesmith alias Tim Allen und Gwen DeMarco alias Sigourney Weaver (diesmal mit blonden Haaren!) noch darauf ein, da sie alles für einen verrückten Fangag halten, mit der Zeit wird ihnen aber klar, daß sie die letzte Hoffnung der Aliens sind. Hmm ...Ich muß gestehen, daß ich als Genrefan von diesem Film etwas voreingenommen bin. Ich habe eine ziemlich seichte Komödie erwartet und war ziemlich überrascht, so viele Anspielungen auf SF-Kult im allgemeinen und Star Trek im besonderen vorzufinden. Der Film ist eine intelligente Reflexion ueber SF-Fanatismus, welcher liebenswert-überspitzt dargestellt wird, ohne ihn jemals ins Lächerliche zu ziehen. Verkleidete Fans, die mehr über die Show wissen als die Schauspieler und dort ihre Debatten austragen, jedem Conventionbesucher dürfte das bekannt vorkommen. Weiterhin bemerkenswert sind die Schauspieler. Allen und Weaver spielen souverän, im nachhinein kann ich mir auch keine bessere Besetzung vorstellen. Ein Geheimtip ist Alan Rickman als Alexander Dane, der als schauspielmüder Aliendarsteller immer für einen Lacher gut ist. Die Effekte sind von allererster Güte und unterstützen den Film sinnvoll, ohne ihn dabei zu erschlagen. Der Handlungsbogen ist exzellent gespannt, immer wenn der Film zu ernst zu werden droht, bringt ein kleiner rotziger Spruch immer wieder die Wende. Ich hoffe nur, daß davon in der deutschen Synchro nicht allzuviel verloren geht. Generell ist Galaxy Quest ein Film, über den man im Vorfeld nicht allzuviel erfahren sollte. Geeignet für jedes Alter, erschließt sich der wahre Genuß erst bei älteren Semestern, insbesondere natürlich bei SF und Star Trek Fans. |
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Diese Kritik ist die Meinung von Henning Schueler.