"Dolbee" - der Spot mit der kleinen Biene, die kurz das Tonstudio zerlegt ist köstlich. Dabei fällt mir auf, dass die regulären Dolby- oder DTS-Trailer schon lange nicht mehr zu sehen waren. Jedenfalls ist auch der lange "Bee-Movie" Trailer ein Highlight gewesen und ergo stand ich an meinem vorweihnachtlich freien Tag schon nachmittags im Kinoplex und zog mein Ticket aus dem Automaten.
Barry (Bastian Pastewka) ist mit den stressigen Schultagen durch und steht nun vor der Entscheidung, die sein ganzes späteres Leben beeinflussen wird: welchen Job wählt er im Bienenstock aus? Rührer wie sein Vater? Seinem Freund Adam ist das alles egal, Hauptsache er hat seine Bestimmung gefunden, doch Barry tut sich damit etwas schwerer. Den Rest des Lebens immer das Gleiche? Wo er noch nie außerhalb des Stocks war und noch so viel sehen will? Durch eine großspurige Wette mit den Sammlerbienen bietet sich im die Chance, mit nach draußen zu fliegen ...
... und Barry nutzt diese Gelegenheit! Ist das groß, ist das hell und bunt! Er ist begeistert, lernt Tennisbälle, Windschutzscheiben und Regen kennen. Aber auch Vanessa (Mirjam Weichselbraun), die ihn vor dem Schuhprofil ihres Freundes rettet und auf der Fensterbank absetzt. Fortan ist Barry hin und weg von der Frau und bricht schlußendlich das eherne Bienengesetzt: Du sollst nicht mit Menschen reden! Mit fatalen Folgen für die Menschen, Bienen und Blumen ...
Auch wenn mir der Trailer sehr gefallen hat, steckte mir "Schreck der Dritte" noch in den Knochen, der Stagnation auf hohem Niveau bot. Also leicht verhaltene Erwartungen als ich Sessel saß. Aber das war unbegründet, Dreamworks hat es geschafft einen sehr runden Film abzuliefern. Die Geschichte ist von Anfang an einfach und schön erzählt und in fast jeder Szene gibt es einen gut gelungenen, unzotigen Schmunzler. Wobei dreamworks-ueblich auf zwei Ebenen gelacht werden darf - sowohl die kleinen wie auch die großen Zuschauer werden sich amüsieren.
Die menschlichen Probleme der gelb-schwarzen Hauptdarsteller bieten genug Identifikationsstoff und Wiedererkennungswert, dass man schon nach kurzer Zeit gespannt den Werdegang Barrys verfolgt. Gut beobachteter Alltag und die Umsetzung der Probleme ins Bienenleben sind wirklich gelungen.
An diesem Familienfilm hat mich tatsächlich fast gar nichts gestört - fast, weil ich die Synchronisation von Vanessa durch Mirjam Weichselbraun ganz schrecklich fand. Eigentlich eine süße Stimme, wirkte sie ziemlich oft aufgesetzt und künstlich. Das hatte Pastewka besser drauf.
Gute Unterhaltung ohne Langeweile für Alt und Jung. Hat mir Spaß gemacht.