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Kino - dafür werden Filme gemacht

XXX

16.10.2002 Residenz (Bückeburg)

Nachdem ich per Mail schon Anfragen bekam, was denn mit mir los sei ;-) habe ich mich Mittwochabend mal wieder in meinen klapprigen Punto gesetzt und bin nach Bückeburg gefahren. Zum einen um der Sneak beizuwohnen, zum anderen um mir Karten für die Doppelvorführung von "Die Gefährten" und "Die Zwei Türme" zu sichern. Leider hatte ich mit letzterem kein Glück mehr ... innerhalb kürzester Zeit war die Vorstellung ausverkauft :-(

Naja, kommt Zeit kommen Karten - vielleicht.

Zum Inhalt ...

Xander Cage (Vin Diesel) ist ein ganz abgefahrener und hipper Snowboard-Fallschirmspringer-Autoklauer mit nahezu Ganzkörpertätowierung und notorischem Hang zum Widerstand gegen die Staatsgewalt. Der ideale Kandidat um Agent Augustus Gibbons (Samuel L. Jackson) aus der Patsche zu helfen. Dieser hat gerade bei einem brisanten Einsatz in Prag einige seiner besten Männer verloren und sucht nun auf anderen Wegen nach Leuten, die hart im Nehmen sind, deren Ausbildung aber die Regierung nicht so teuer kommt - und die somit im Falle des Verlustes kein tiefes Loch ins Budget und in die Planung der NSA reißen.

In einem ruppigen Auswahlverfahren setzt sich Xander eher unfreiwillig gegen einige Mitbewerber durch und findet sich alsbald im frostigen Prag wieder, wo er auf die Fährte der Untergrundorganisation "Anarchy99" gesetzt wird. Er gewinnt im Handstreich das Vertrauen des Anführers Yorgi (Marton Csokas), nimmt fortan an den ausschweifenden Partys der Bande teil und erfährt durch Yorgis Freundin Yelena (Asia Argento) intimere Details der Organisation. Eigentlich ist der Deal mit Gibbons damit erledigt, doch der zieht plötzlich noch einen Auftrag aus dem Ärmel!

Hmm ...

In den Sessel gesetzt über die Titeleinblendung gefreut und RUMMS, Regisseur Rob Cohen vergeudet keine Zeit mit Vorgeplänkel! "Triple X" ist ein Actionfilm ab der ersten Sekunde. Kurz die Vorgeschichte erklärt - mit ausreichend Action für eine komplette Pro7 Eigenproduktion, dann eine - wie kann es anders sein - actionreiche Einführung des Charakters Xander Cage und gleich geht's weiter mit noch mehr Keilereien, Schießereien, Explosionen, Verfolgungsjagden und Stunts.

Ja, da ist sogar noch ein wenig Story im Spiel, die sogar ausreicht um ein wenig Spannung aufzubauen. Nicht wirklich innovativ und eher offensichtlich bei jedem anderen x-beliebigen James Bond Streifen abgekupfert. Aber eben auch nicht schlechter erzählt als bei jedem anderen James Bond Streifen. Rob Cohen, der auch schon in "The Fast And The Furious" mit Vin Diesel zusammen einen beachtlichen Actionfilm vorlegte (aber auch den Stinker "The Skulls" verbrochen hat), hat die Linie gefunden, die Action und Story so miteinander verknüpft, daß man sich als Zuschauer nicht alle 5 Minuten vor die Stirn klatscht und die übertriebenen Stunts als machbar anerkennt. Genau so stelle ich mir einen Actionfilm vor!

Unbedingt nötig ist natürlich ein präsenter Hauptdarsteller, der die Rolle auch glaubwürdig ausfüllt. Waren das in den 80igern die aufgepumpten Muskelmänner Schwarzenegger und Stallone, die vor Kraft kaum laufen konnten und deren Minenspiel durchaus dem eines Klumpen Lehms entsprach, wechselte der Typus langsam zu One-Liner absondernden und konstant bedröppelt guckenden "Normalos" á la Cage oder Willis um schließlich bei Vin Diesel zu landen. Dieser hat bereits in "Pitch Black" oder eben auch "The Fast and the Furious" einen Film allein durch seine Präsenz getragen und scheint nun dem Genre wieder Drive durch Muskeln zu geben. Das er dabei mindestens 100% mehr Mimik als Schwarzenegger und Stallone zusammen hat, muß ja kein Nachteil sein.

Ihm zur Seite steht diesmal ein gewohnt cooler und wieder mal Mut zur Häßlichkeit beweisender Samuel L. Jackson als Lieferant für die Grundstory und Empfänger einiger trockener Sprüche. Nicht ganz so gelungen wie bei den konkurrierenden Agenten-Filme aus dem Hause Broccoli ist die Besetzung des XXX-Girls. Da hat Pierce Brosnan zu Zeit mehr zu gucken ;-) Asia Argento hatte keine dankbare Rolle und konnte inmitten der schießenden Draufgänger nicht richtig mithalten, bekam auf der anderen Seite aber auch nicht genug Raum um anders zu punkten (Nein, ich meine damit *nicht* daß sie mehr Fleisch hätte zeigen sollen! ;-)

Nicht jedermanns Geschmack dürfte schlußendlich die musikalische Untermalung sein. Rammstein ist halt nicht mit jedem Lied chartkompatibel und das restliche Pseudo-Metal-Geschrammel ist auch nicht mein Fall gewesen. Wenigstens paßte es halbwegs zum Tempo. Ich finde es aber immer absonderlich, wenn die Luxus-Schicksen in den Gangsterdiscos in Glitzerfummel zu schrebbeligen Gitarren rumzappeln - vor allen Dingen völlig neben dem Takt. Über Geschmack läßz sich bekanntlich nicht streiten.

"Triple X" ist ein rundum gelungener Actionfilm mit den Stunthighlights aus allen Bond-Filmen auf einmal und bietet neben einem sympathisch-coolen Hauptdarsteller jede Menge Spaß an Explosionen, Verfolgungsjagden zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Was will man mehr? - Den zweiten Teil ... und der kommt 2004 ins Kino!

PS.: Und nicht am Ende gleich aufspringen! Einen Oscar für die Abspanndesigner. Da ist jeder James Bond Vorspann Käse gegen :-)

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