Entgegen der in der letzten Vorstellung angekündigten Doppelsneak wurde heute doch nur ein Film gezeigt. Der Vorführer hat sich letztes Mal wohl so sehr auf die nächtlichen Überstunden gefreut, daß er das Werbedia einfach eine Woche vorgezogen hat ;-) Zum Inhalt ...Isabella (Penélope Cruz) geht es eigentlich sehr gut. Sie ist eine hervorragende Köchin, die in dem gutgehenden kleinen Restaurant ihres Mannes Toninho (Murilo Benício) irgendwo an der Küste Brasiliens arbeitet. Zudem ist sie ungemein attraktiv und charmant. Nur ein kleines Problem steht ihrem perfekten Glück im Wege: sobald sie die Kontrolle verliert - sei es als Beifahrerin im Auto, im Fahrstuhl oder auch im Bett, wenn sie unten liegt ;-) - wird ihr komisch bis übel. Toninho nervt das natürlich ungemein und es kränkt ihn in seiner Mannesehre, daß nicht er immer und überall die Zügel in der Hand hat. So kommt es, daß er eines Nachts zu seiner Nachbarin ins Bett steigt und dabei prompt von Isabella überrascht wird. Diese ist zutiefst enttäuscht und flüchtet sich zu ihrer Jugendfreundin Monika (Harol Perrineau Jr.), die seit Jahren in San Francisco lebt. Dort gelingt es ihr in kürzester Zeit, die Herzen vieler Männer und sogar des Fernsehpublikums zu erobern ... Nur Toninho ist jetzt natürlich todunglücklich. Hmm ...Sehr beschwingter Anfang mit bunten, blumigen Schriftzügen und luftiger Musik, sah stark nach Liebeskomödie aus - naja. Der Titel war absolut nichtssagend und als dann auch noch eine Erzählerstimme (ich hatte am Wochenende "Conan" gesehen und Erzähler scheinen mich nun leicht zu nerven ;-) war ich etwas am zweifeln ob des gezeigten Werkes. Nun, der ganze Film ist in der Tat sehr leicht. Die Story ist schnörkellos bis kitschig und sicher nicht neu ... welche Liebesgeschichte ist das schon? Dabei gehören zu einer Liebe immer zwei, "Woman on top" bietet im Prinzip aber nur eine Figur und das ist die der bezaubernden Isabella. Penélope Cruz spielt diese so lieb und nett, daß man die Herren im Film durchaus verstehen kann, wenn sie in Scharen hinter der Brasilianerin herziehen. Großartige Tiefe muß sie der Rolle dabei gar nicht verleihen, da es nie mehr als Oberflächlichkeiten - in bonbonfarbiger Verpackung - zu sehen gibt. Alle anderen Personen müssen sich da hinten anstellen, sowohl vom Rang den ihnen die Geschichte vorgibt, als auch vom Platz, den ihnen Penélope Cruz läßt. Es wird viel gesungen, gelacht, manche Träne vergossen und nicht zuletzt gekocht. Bei diesem ganzen süßen Mischmasch wird es leider zwischendurch etwas klebrig an der Zunge. Soviel Liebe und Schwermut kann man(n?) gar nicht ertragen. Ein wenig Zügelung hätte dem Werk gut zu Gesicht gestanden und sicher auch das ab und zu aufkommende Gefühl von Langeweile unterdrücken können. Die Musik ist nicht so ganz mein Fall und ich habe während der ganzen Laufzeit keinen Draht dazu finden können. Wer ein Faible für getragenere südamerikanische Rythmen hat, kann sich jedoch auf ein paar nette Stücke freuen. Für meinen Geschmack war aber des Sing-Sangs eindeutig zu viel. So richtig überzeugen kann "Woman on Top" mich nicht. Ich hätte im Fernsehen wahrscheinlich sogar abgeschaltet. Im Kino kommt ein wenig der Bonus der großen Leinwand hinzu, aber reicht das ... ? |