Erst zur Schule und danach noch ins Kino ... und das mitten in der Woche. Die Planung für den Beginn des Wochenende waren dicht gepackt. So richtig gepasst hat mir das nicht, aber was will man machen. Manchmal muß man für sein Vergnügen auch ein paar Widrigkeiten in Kauf nehmen. Einen Vorteil hat ein Kinobesuch der Spätvorstellung unter der Woche: man ist für sich. Außer mir waren nur noch 4 andere Gäste im Saal. Warum sich einer davon "direkt" neben mich setzen musste - es waren doch noch 27.000 andere Plätze frei - weiß ich nicht. Wenn's wenigstens 'ne Frau gewesen wär ... ;-) Zum Inhalt ...Jonathan Rivers (Michael Keaton), erfolgreicher Architekt, lebt mit seiner hübschen jungen Frau Anna (Chandra West) in einem kleinen Vorort. Im Wegfahren erzählt im Anna, dass sie sehr wahrscheinlich schwanger ist ... Johnathan ist aus dem Häuschen vor Freude. Im Büro lässt er Blumen besorgen, kauft Champagner und wartet nach Feierabend auf die werdende Mutter. Diese kommt und kommt allerdings nicht nach Hause. Am nächsten Tag wird ihr Auto am Ufer eines Flusses gefunden, von ihr fehlt jede Spur ... erst nach Wochen wird die Leiche angespült. Alles deutet auf einen Unfall hin. Johnathan ist geknickt, versucht aber mit der Situation zurecht zu kommen. Er zieht in ein neues Apartment um und geht verstärkt in seinem Job auf. Bis er Raymond Price (Ian McNeice) trifft. Raymond behauptet über "Weißes Rauschen", dem Griseln im Fernseher oder den Lücken zwischen den Radiosendern, Kontakt mit Anna aufgenommen zu haben. Quatsch denkt sich John, bis er selbst merkwürdige Anrufe auf seinem Handy erhält. Er steigt immer tiefer in die Materie ein und entdeckt schreckliche Dinge ... Hmm ...Passende Zeit und Begleitung für so einen Film. Nachts und fast allein im Saal. Wahrscheinlich hat mir dieser Film deshalb auch gut gefallen - weil ich ein paar Mal zusammengezuckt bin und mich stellenweise ziemlich gegruselt habe. Und das lag zu einem nicht unbeträchtlichen Teil daran, dass es im Kino nicht voll war. Ansonsten ist "White Noise" recht vorhersehbar. Wenn's gruselig werden soll, weiß man das schon im voraus und kann im Sitz runter rutschen. Das es dann trotzdem klappt, liegt daran, das Regisseur Geoffrey Sax seine Darsteller in einem handwerklich ordentlich gemachten Set agieren läßt und offensichtlich ein wenig Wert darauf gelegt hat, dass nicht alle wie die typischen Horrorknallchargen die Augen aufreissen. Michael Keaton gibt den zerknirschten und später besessenen Ehemann wirklich gut und ich konnte durchaus mit im fühlen, wenn er nächtelang auf den Schnee auf dem Fernsehbild starte. Der Rest der Crew fällt nicht negativ auf - nicht zuletzt, weil Keaton einfach den größten Teil des Films allein bestreitet. Alle anderen sind mehr oder weniger Stichwortgeber - auf ordentlichem Niveau. Neben der Vorhersehbarkeit des Geschehens hat mich im Mittelteil des Films eine gewisse Langweiligkeit gestört. Es war immer das Gleiche, Johnathan kommt irgendwie nicht weiter und es gelingt dem Film nicht, hier die Spannung zu halten. Das ewige Rauschen bringt die Story hier nicht weiter, vor allen Dingen, da die spätere Auflösung einfach nur "spooky" ist und die angebotenen Schnipsel aus der Filmmitte nicht weiter verfolgt werden. Als ich aus dem Saal ging, war ich richtig zufrieden. Ich hatte mich in den Sessel gedrückt, bin ein paar Mal zusammen gezuckt und mich gut unterhalten. Die paar Längen sind mir erst später bewusst geworden ... insgesamt also ordentliche Handwerkskunst mit einem leicht überdurchschnittlichen Michael Keaton als Hauptdarsteller.
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