Neues Jahr neues Glück. Ich versuche hier etwas mehr zu schreiben als im letzten Jahr. Vielleicht nicht mehr ganz so ausführlich - kostet ja alles Zeit - und der Nachwuchs verlangt davon auch ein wenig. Nicht entgehen lassen konnte ich mir aber den dritten Teil der "Transporter"-Reihe. Der Trailer versprach zwar nichts Neues, aber Autos, Muskeln und schöne Frauen ... herrje, was will das Männerherz mehr?
Frank Martin (Jason Statham) mag seine Ruhe. Er angelt mit Inspector Tarconi (François Berléand) das Abendessen und den letzten Auftrag hat er an einen Freund abgegeben. Wie sich schnell herausstellt, hat dieser aber massive Probleme mit dem Transport und endet samt Audi in Franks Wohnzimmer. Schnell ist die Ambulanz verständigt, doch aufgrund eines ominösen Armbands endet die Fahrt ins Krankenhaus ziemlich abrupt. Als Frank den Wagen in seiner guten Stube untersucht, findet er die angeschlagene Valentina (Natalya Rudakova) - und wacht kurz darauf desorientiert in den Räumlichkeiten von Gangster Johnson (Robert Knepper) auf. Dieser eröffnet flugs, dass Frank den Auftrag seines Freundes zu Ende bringen wird.
Wenig begeistert willigt der Transporter nach ein wenig nachdrücklicher Überzeugungsarbeit ein und macht sicht samt Valentina auf den Weg, den ihm das vorprogrammierte Navi weist. Er weiß nicht wo es hingeht, was er transportiert, warum ihm fiese Burschen auf den Fersen sind und Valentina so schweigsam ist. Bis er endlich seinen Freund Tarconi ans Telefon bekommt, der ihn mit Details versorgt ...
Teil 1 war 2002 eine ziemliche Überraschung und hat Jason Statham einem größeren Zuschauerkreis bekannt gemacht. Klar das da eine Fortsetzung folgen würde. Und die kam 2005 erneut aus der Feder von Luc Besson. In Sachen Rasanz legte der Streifen noch mal einen drauf. Leider auch was den Realismus anging. War es im ersten Teil noch die Coolness Martins und die Inszenierung der Actionszenen, so ging es im zweiten Teil deutllich unglaubwürdiger und auch wesentlich weniger trocken zur Sache.
Im dritten Teil, der pragmatischer Weise auch genauso heißt, schaltet Besson einen Gang zurück und ich habe mir nicht mehr gar so sehr an den Kopf gefasst wie bei "The Mission". Frank Martin ist wieder trockener und - soviel ist sicher - noch eine ganze Ecke durchtrainierter. In den Szenen, in denen er seinen Oberkörper entblößt (davon gibt es einige), seufzten die Damen rechts und links neben mir hörbar. Gegen den Bauch kann Daniel Craig nicht anstinken. Was ein Sixpack.
Schauspielerisch hängt der James Bond Darsteller den ehemaligen Olympia-Schwimmer jedoch deutlich ab. Statham ist nicht schlecht, aber mimisch noch ausbaufähig. Wie auch immer, stoisch gucken kann er wirklich gut und Gefühle bringt er besser rüber als Sylvester Stallone. Ist doch schon was. Warum schreibe ich nur von Statham? Nun, weil er der Hauptakteur ist - neben seinem Audi - und der Rest des Cast wenig zu spielen hat. Robert Knepper als böser Gegenpart darf ein paar Mal diabolisch in die Kamera schauen und macht das ordentlich. Und der weibliche Part von Natalya Rudakova ist wirklich nur Staffage. Nett anzusehen ... aber mehr nicht.
Die Story ist gegenüber den Vorgängern mit "dünn" sehr schmeichelhaft beschrieben. Quasi nicht vorhanden trifft es besser. Vor allen Dingen mit reichlich Ungereimtheiten gespickt. Wozu wird der Transporter überhaupt gebraucht? Ist doch sowieso immer einer von den Bösen in der Nähe. Das ist mir tatsächlich mehrfach ganz sauer aufgestoßen und hat den durchaus vorhandenen Spaß nachhaltig gestört.
Tja, da haben wir also ziemlich gut choreographierte Kloppereien mit einem Darsteller, dem das offensichtlich Spaß macht und eine katastrophale Geschichte. Letztlich macht "Transporter 3" aber durchaus Spaß, wenn man die Story nur als dünnen Faden akzeptiert, an dem sich die Action entlanghangelt. Bei mir hat das nach einiger Zeit funktioniert.