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"Trainspotting"
(22.03.1997)
'Trainspotting' ist ein Sport der Engländer, bei dem man an einer Bahnlinie steht und die Nummern vorbeifahrender Züge notiert, bis man irgendwann einmal alle Züge gesehen hat. Es ist ein Hobby konserativer (vielleicht auch langweiliger) Briten und hat von daher mit diesem Film nicht das Geringste zu tun.

Renton, Begbie, Sick Boy, Spud und Tommy sind sogenannte Freunde, die in Edinburgh mehr oder weniger erfolgreich vor sich hin leben. Sick Boy, Renton und Spud setzen sich eine Heroinspritze nach der anderen und haben außer Rumgammeln nicht anderes im Sinn. Renton erkennt eines Tages die Sinnlosigkeit dieses Tuns und beschließt 'clean' zu werden. Dies gelingt ihm zusammen mit Sick Boy auch ganz gut.

Zusammen mit den anderen ziehen sie so durch die Clubs und Pubs der Stadt, wobei sich Prügeleien des ultra-brutalen Begbie mit kleinen Diebstählen und Gaunereien Spuds abwechseln. Es kommt wie es kommen muß: Nach einiger Zeit folgt der Rückfall in die Sucht. Renton setzt sogar Tommy, der bis dahin weder dem Alkohol noch sonstigen Drogen zugesprochen hat, den ersten Schuß. Die Clique rutscht immer mehr dem Abgrund entgegen.

Plötzlich verstirbt das junge Baby einer Freundin, weil auch sie sich lieber dem Drogenrausch, als der Kindespflege hingegeben hat. Renton zieht nun engültig die Konsequenzen und verläßt die Stadt, nachdem er mit Hilfe seiner Eltern wieder vom Heroin losgekommen ist. Er findet einen 'anständigen' Job als Wohnungsmakler und lebt allein in einem kleinen Einzimmerappartment. Die Vergangenheit holt ihn jedoch auch hier ein. Zuerst quartiert sich Begbie bei ihm ein, da er sich vor der Polizei verstecken muß, und dann taucht auch noch Sick Boy auf.

Renton verliert wegen seiner sogenannten Freunde den Job und kehrt wieder zurück nach Edinburgh. Dort angekommen läßt er sich auf einen wirklich großen Heroindeal ein ...

Der Film des Nachwuchsregisseurs Danny Boyle ist nichts für schwache Nerven. Schonungslos wird das Leben der jungen Menschen gezeigt, die wirklich gar keine Perspektive haben. Dabei sind jedoch auch einige witzige Szenen (... Hund mit Skinhead ...) eingebaut, auch bei einigen abgefahrenen bzw. ekligen Sachen (... Bad in der Toilette ...) wußte ich mir nicht anders als mit Lachen zu helfen.

Großartig paßt die Musik zu dem krassen Bildmaterial, den Soundtrack habe ich mir einen Tag nachdem ich den Film gesehen habe gekauft. Musik von New Order, Lou Reed, Elastica, Underworld, Blur etc. machen diesen Film nicht nur absolut sehens-, sondern auch hörenswert.

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