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"The Fan"
(28.04.1997)
Gil Renard (Robert DeNiro) ist Vertreter für Jagdzubehör, hauptsächlich für Messer. Aber der Job läuft nicht so gut. Die Messer, die in der ehemaligen Firma seines Vaters hergestellt werden, sind qualitätsmäßig nicht so gut, und das stört Gil. Er ist Perfektionist und kann sich von daher nicht mit der Ware identifizieren. Störend hinzu kommt auch noch das angeknackste Verhältnis zu seiner geschiedenen Frau, die ihm den Kontakt mit seinem Sohn verwehrt.

Baseball ist Gils größtes Hobby, im besonderen der Spieler Bobby Rayburn (Wesley Snipes). Rayburn wechselt zu den "Giants", der Heimatmannschaft Gils, hat dort aber ebensowenig Erfolg im Spiel, wie Gil im Beruf. Während des Eröffnungsspiels der Saison verpaßt Gil einen Termin mit einem wichtigen Kunden und wird daraufhin gefeuert.

Gil ist nun völlig auf den Sport fixiert. Da sein Idol Rayburn jedoch nicht zu einem vernünftigen Spiel in der Lage zu sein scheint, wird Gil immer depressiver. Bis er den Grund für Rayburns Versagen zu kennen scheint. Juan Primo, ein junger Mitspieler Rayburns, trägt dessen angestammte Rückennummer "11". In einem Anfall von Wahn tötet Gil Primo. Merkwürdigerweise wird nun tatsächlich auch das Spiel Rayburns besser.

Doch Gil ist immer noch unzufrieden. Rayburn soll wissen, wem er sein besseres Spiel zu verdanken hat. Immer verrückter werdend, entführt Gil Rayburns Sohn und will sein ganz persönliches "Danke schön!" erpressen ...

Mit dem Gedanken mir einen schönen Actionfilm ausgeliehen zu haben, ging ich aus der Videothek. Doch in der Hinsicht wurde ich enttäuscht, Action ist in Tony Scotts Film nicht übermäßig zu finden. Die erste Hälfte des Films beschäftigt sich fast ausschließlich mit dem Aufbau von Gils und Bobbys Charakteren. Dies gelingt sehr unterhaltsam, nicht im Sinne von lustig, sondern von wirklich gut anzusehen. Gil ist ein fanatischer Fan, welcher seinen (fast krankhaften) Hang zum Sport vor seiner Außenwelt jedoch ganz gut verstecken kann. Im Gegensatz dazu ist Bobby der geborene Star mit all den gängigen Allüren, für seine Karriere bzw. für Geld macht er alles.

Im Laufe des Films kommt bei Gil immer mehr die gewaltsame Ader durch, wohingegen Bobby immer mehr Herz zeigt. Ab ungefähr einer Stunde vollzieht sich dieser Wechsel jedoch plötzlich sehr schnell. Gil wird mit dem Mord zum brutalen Kriminellen und Bobby ist von einem Augenblick zum anderen der gelöste Mensch, dem der Sport und das im Mittelpunkt stehen nicht mehr so wichtig ist.

Ich fand die erste Hälfte des Films sehr gelungen, auch wenn ich Action erwartet habe, nachher fiel der Film etwas ab. Vielleicht auch, weil plötzlich mehr Action aufkam, hauptsächlich aber, weil der Regisseur das Erzähltempo von einem Augenblick zum anderen verdoppelte und der Wechsel in den Personen zu schnell vonstatten ging.

DeNiro und Snipes spielen wieder mal beide sehr gut. Ich hätte den Film auch im Kino gerne gesehen. Lohnt sich auf jeden Fall.

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