Ich wäre ja so gar nicht in den neuen Will Smith Film gegangen, aber ich habe mich mit einem Freund in Bielefeld verabredet und der wollte unbedingt genau in den Streifen. Naja, kann man ja mal machen, auch wenn der Trailer keine Ausgeburt an Originalität ist und die Kritiken verhalten mäßig daher kommen ...
Ben Thomas (Will Smith) hat alles. Einen tollen Job, ein Haus am Strand und eine bezaubernde Freundin. Zumindest bis er in einem einzigen Augenblick alles zerstört. Er fällt in ein tiefes Loch und lässt sich gehen, meldet sich nicht mehr bei seinem Bruder, bei Freunden und grübelt in seinem Haus vor sich hin. Bis er seine Berufung findet.
Er sucht nach Mitmenschen, denen das Schicksal ebenfalls übel mitgespielt hat und versucht Ihnen Erleichterungen zu verschaffen. Zumeist zu seinen Lasten. Als er die herzkranke Emily Posa (Rosario Dawson) kennen lernt, muß er eine folgenschwere Entscheidung treffen, um ihr helfen zu können ...
Es fiel mir wirklich schwer zu dem Film eine Inhaltsangabe zu schreiben, die nicht zuviel verrät. Selbst der Trailer ist da eigentlich schon zuviel des Guten. Nicht weil Gabriele Muccinos Werk sonst zuviel seiner Spannung verlieren würde, sondern weil einfach nicht besonders viel Handlung vorhanden ist. "Sieben Leben" erzählt eine ganz kurze Geschichte, macht dies aber in Rückblenden, zunächst unerklärten Sequenzen und nicht nachvollziehbaren Handlungen. Die erste Viertelstunde konnte ich nicht zuordnen, was der gute Will da auf der Leinwand treibt.
Smith und Muccino haben bei "Das Streben nach Glück" bereits zusammen gearbeitet und auch da war das Tempo eher gemächlich, das Thema ein ernsteres und Smith bewies, dass er eine ordentliche Leistung abseits von Action und Komödie abgeliefern kann. Gelingt ihm auch in "Sieben Leben" einwandfrei. Wobei ich einräumen muß, dass er nicht mehr als zwei Gesichtsausdrücke dazu benötigt. Ich schrieb bereits, dass die Geschichte im Ganzen schnell erzählt wäre - da gibt's nicht viel zu mimen.
Und die Viertelstunde, in der ich nicht wusste was passiert, war eben auch nur eine Viertelstunde. Nach einer halben Stunde habe ich bereits relativ genau das Ende verkündet. Und jede weitere Minute bestätigte mich. Dazu kommt, dass gerade im Mittelteil die unvermeidliche Liebesgeschichte arg ausgewalzt wird und sich alles wie Kaugummi zieht. Schön fotografiert, annehmbar gespielt, aber zäh und behäbig.
Die Auflösung kommt dann ziemlich unspektakulär, erwartet und pathetisch daher. Fast war ich enttäuscht, so Recht behalten zu haben.
Während des Abspanns sind untypisch viele Leute sitzen geblieben. Wir auch. Es ist ja nicht so, dass mich das Gesehene bei all den Kritikpunkten nicht doch ein bisschen beschäftigt hätte. Aber insgesamt hätte es mir auch gereicht, "Sieben Leben" auf DVD oder gar im Fernsehen gesehen zu haben. Gute Optik, ordentliche Darsteller, aber viel zu durchsichtig und vorhersehbar. Mir fehlte einfach ein bisschen Spannung.