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Kino - dafür werden Filme gemacht

Shaft

11.10.2000 / Residenz (Bückeburg)

Leicht gehetzt kamen wir in Bückebug zur wöchentlichen Sneak-Preview um dann an der Kasse auch noch die reservierten Karten umbuchen zu lassen. Doch trotz unserer Extrawünsche klappte das alles sehr schnell und ich saß schlußendlich doch noch auf "meinem" Platz im Kino.

Als dann der Vorspann auch noch mit dem typischen 70er Jahre Sound begann, wußte ich, daß es ein netter Abend werden würde ...

Zum Inhalt ...

Nachdem der Sohn eines einflußreichen Immobilienmagnaten - Walter Wade Jr. (Christian Bale) - von einem Gericht trotz Mordverdachts auf freien Fuß gesetzt wird, verliert Shaft schließlich das Vertrauen in den Justizapparat und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Hierbei ist ihm mehr als einmal sein Freund Rasaan (Busta Rhymes) behilflich.

Zusammen versuchen Sie Diane Palmmieri (Toni Collette) zu treffen, die einzige Augenzeugin des Mordes. Ganz so einfach scheint das nicht zu werden, denn Wade Jr. hat den Berufsgangster Peoples Hernandez (Jeffrey Wright) angeheuert Diane aus dem Weg zu schaffen. Ein hartes Stück Arbeit liegt vor Shaft ...

Hmm ...

Vor knapp 30 Jahren, genau 1971, verfilmte Gordon Parks nach einem Buch von Ernest Tidyman die Geschichte von John Shaft. Der Film war damals hauptsächlich "cool" und das lag und liegt am charismatischen Haupdarsteller Richard Roundtree und den pragmatischen Einzeilern, die er im Laufe des Films von sich gibt, aber auch die Action kam 1971 nicht zu kurz. Mit "Shaft" begann die Ära der "Blaxploitation", die u.a. auch 3 Shaft-Sequels hervorbrachte.

Genau die gleichen Zutaten nahm nun im Jahre 2000 John Singleton ("Boyz N the hood") und verfilmte das Thema erneut. Im aktuellen Werk, welches weniger ein Nachfolger als ein Spin-Off ist, wird John Shaft von Samuel L. Jackson ("Pulp Fiction", "Star Wars - Episode I") gespielt. Jackson gibt den Neffen seines gleichnamigen Onkels, interessanterweise hat Singleton hierfür wieder Richard Roundtree gewinnen können. Anders als dieser ist Jacksons "Shaft" kein Privatdetektiv, sondern ein erfolgreicher Polizist, der mit seinen Ermittlungsmethoden nicht immer auf der Linie seiner Vorgesetzen und der Justiz im allgemeinen liegt.

Genau wie das Original lebt auch das Remake von den Qualitäten des Hauptdarstellers. Samuel L. Jackson ist in Höchstform, selten sah man jemanden so cool über die Leinwand gehen. Unterstützt wird er hierbei von den durchweg guten Nebendarstellern - allen voran Busta Rhymes. Auch die Musik mit unter anderem dem Original-Titelsong von 1971 trägt ein gutes Stück zum Gelingen des Films bei.

Wer nun einen reinrassigen Actionfilm á la "Die Hard" erwartet, wird enttäuscht werden. Die Schießereien und Verfolgungsjagden sind dazu viel zu realistisch, d.h. unspektakulär inszeniert. Bei weitem nicht schlecht, aber eben eher so wie es ist. Wäre Shaft wie Bruce McLane wäre es kein "Shaft"-Film. Doch John Singleton hat alles richtig gemacht und eine würdige Neuauflage eines Klassikers geschaffen. Deutlich mehr als andere zu leisten imstande sind.

Einige ziemlich blutige Szenen paßten für mich nicht so recht in den Kontext des ansonsten eher zurückhaltenden Filmes. Und auch das "Held trifft mit einer Kugel zwei Ganoven, welche mit 1.000 Versuchen nicht einmal einen Kratzer verursachen"-Klischee wurde heftigst ausgeschlachtet.

Alles in allem hervorragende Minuten im Kino, die hauptsächlich von der Präsenz des Hauptdarstellers leben und die man nicht verpassen sollte.

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