Nachdem ich letzten Monat die Preview berufsbedingt ausfallen lassen mußte (und dabei leider die Originalversion von "Pleasantville" verpasst habe), konnte ich diesen Monat sowohl Zeit, als auch einen Begleiter (wird irgendwie schwieriger ...) für die nächtliche Kinovorstellung finden. Also holte Thomas mich mit seinem gelben Sportflitzer gegen 21.00 Uhr ab und wir fuhren mal wieder Richtung Astoria ...
Überraschenderweise war es dort ziemlich leer, nur die üblichen Standardgäste - natürlich auch die Leute mit den Parkhausproblemen vom letzten Mal - waren zugegen. Als jedoch unverantwortlich spät (es mag zehn vor elf gewesen sein) endlich der Saal geöffnet wurde, hatte sich der Vorraum doch noch gehörig gefüllt.
Nach den üblichen Filmtrailern - Payback sogar Original - gab's dann den unsäglichen Sneak-Spot und danach fernöstliche Musik, welche ein unruhiges Murmeln hervorrief. Nachdem allerdings der Name Jackie Chans eingeblendet wurde, kam sogar vereinzelt Applaus auf :-) "Jackie Chans First Strike" war wohl vielen noch in guter Erinnerung ...
Zum Inhalt ...
Am letzten Tag der britischen Kolonialzeit in Hong-Kong gelingt der dortigen Polizei unter der Leitung von Detective Inspector Lee (Jackie Chan) ein entscheidender Schlag gegen das organisierte Verbrechen, indem sie die Bande des JunTao fast vollständig auffliegen läßt. Konsul Han (Tzi Ma), der in Zukunft in den USA tätig sein wird, betrachtet diesen Erfolg als ein Abschiedsgeschenk an die chinesische Regierung.
Nach einigen Monaten in Amerika stellt er jäh fest, daß JunTaos Organisation doch nicht so geschlagen ist, wie er dachte. Seine kleine Tochter wird entführt und die Entführer verlangen ein enormes Lösegeld. Konsul Han besteht darauf, zur Aufklärung des Falls seinen alten Freund Lee dem FBI zur Seite zu stellen. Die amerikanische Behörde ist darüber alles andere als erfreut und sinnt darauf einen Trottel zu finden, der Lee beschäftigt und von dem eigentlichen Fall abhält.
Natürlich erklärt sich niemand vom FBI dazu bereit. Schließlich findet man einen geeigneten Babysitter in Person von Detective James Carter (Chris Tucker). Hocherfreut über die vermeintliche Auszeichnung dem FBI zu helfen, verläßt Carter sein Polizeirevier.
Hier feiern die Kollegen den Abschied wie Weihnachten. Carter ist sehr von sich eingenommen, selbstsicher und unkonventionell in der Wahl seiner Mittel. Außerdem haßt er es mit einem Partner zusammenzuarbeiten. Alles gute Gründe um froh zu sein, so einen Kollegen zu verlieren.
Nur ist Carter nicht blöd und kommt ziemlich schnell hinter die Sache. Auch Lee ist von diesem Plan des FBI nicht begeistert, ist doch die Tochter des Konsuls für ihn wie die eigene Tochter. Die beiden raufen sich also zusammen und nehmen die Verfolgung JunTaos auf ...
Hmm ...
Auch ich habe mich bei Beginn des Vorspanns gefreut, denn bei beim letzten Chan Film "Jackie Chans First Strike" in der Sneak hatten wir reichlich Spaß. Ganz so spaßig wurde es in "Rush Hour" nicht. Nicht daß ich mich nicht köstlich unterhalten habe, aber es war mehr Story vorhanden und die muß ja nun auch erzählt werden. Das es bei so einer Action-Komödie nicht allzu sehr in Tiefe geht, ist verständlich und entschuldigt.
"Rush Hour" lebt von Jackie Chan und seinen akrobatischen Kampf- und Stuntszenen. Diese schienen mir allerdings nicht mehr so heftig zu sein wie noch vor 2 Jahren - der gute Chan wird halt auch älter. Mehr als kompensiert wird das durch seinen Partner Chris Tucker. Mit seinem flinken Mundwerk und den coolen Tanzschritten erobert er den Zuschauer recht schnell. Was die Komik angeht hat Tucker eindeutig die Nase vorn.
Chan und Tucker zusammen ergeben ein feines Buddy-Duo mit Schlagkraft sowohl im körperlichen als auch im verbalen Sinne. Das Ganze garniert mit ein paar aktuellen Hits - nein, ich meine jetzt nicht die Beach Boys ;-) - fertig ist der vergnügliche Kinoabend. Mehr braucht es eigentlich nicht um den Eintritt zu rechtfertigen. Meiner Meinung nach könnten sich ziemlich viele Filme der letzten Zeit von dieser Mixtur etwas abschneiden.
Wozu ist Kino denn da? Zum Unterhalten! Und genau das tut "Rush Hour" überaus gut.
Nachtrag ...
Wo ich am Anfang die Leute aus dem Parkhaus erwähnt habe: Die Bande war im Kino diesmal ruhiger - woran das lag vermag ich nicht zu sagen. Was mich aber verwunderte war, daß sie schlußendlich wieder vor uns an der Schranke standen und es in zwei Monaten offensichtlich nicht gelernt haben, wie man das Ticket in den Automaten einführt. Der Fahrer bollerte jedenfalls wieder wie ein Verrückter vor das Gerät ohne daß sich die Schranke öffnete. Er traute sich aber nicht mehr nach dem Rückwärtsgang zu fragen ;-)
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