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"Projekt: Peacemaker" (17.11.1997)

Nach einem entsetzlichen Wochenende freute ich mich fast auf den Montag. Vor allem auch, weil wieder mal ein Kinobesuch auf dem Programm stand. 'Projekt: Peacemaker' wollte ich mir zusammen mit einem Arbeitskollegen ansehen. Die Leiter ist in Bad Oeynhausen das einzige Filmhaus, und weiter weg wollte ich ausnahmsweise mal nicht.

Zum Inhalt ...

Alarm in amerikanischen Geheimdienstzentren: Aufklärungsatelliten haben eine Atomexplosion in Ex-Jugoslawien entdeckt, kurze Zeit später melden auch seismologische Stationen rund um den Globus die Detonation. Zuerst denkt man an einen Unfall beim Abtransport zum Demontieren vorgesehener Sprengköpfe. Doch schnell kommt die junge Wissenschaftlerin Julia Kelly (Nicole Kidman) bei der Auswertung einiger Sattelitenfotos dahinter, daß die Explosion künstlich herbeigeführt wurde.

Terrorismus scheint im Spiel zu sein. Spezialist für dieses Ressort und für östliche Aktivitäten im allgemeinen ist Colonel Thomas Devoe (George Clooney). Dieser führt sich bei einer eilends einberaumten Informationsveranstaltung unter der Leitung Kellys gleich gebührend ein. Er stellt die bisherigen Ergebnisse aufgrund der vorliegenden Fotos in Frage und schockt die versammelten Führungskräfte mit der These, daß es sich um einen Raubüberfall handelt.

Gespräche mit seinem Freund Dimitri Vertikoff (Armin Müller-Stahl) in der ehemaligen UDSSR bekräftigen diesen Verdacht. Schon bald steht fest, daß tatsächlich einige Sprengköpfe in der Hand ehemaliger russischer Soldaten sind, die diese an den meistbietenden verkaufen wollen. Per High-Tech Satteliten und anderer Kriegsspielzeuge ist die Position der entführten Atomraketen schnell lokalisiert, aber nun stehen die amerikanischen Truppen vor dem Problem, daß diese Position in russischem Gebiet ist ...

Hmm ...

Der Film fing vielversprechend an. Hektisches Gewimmel, grosse Explosionen und martialisches Getue. Klar, ich wollte ja auch einen Actionfilm sehen. Auch George Clooney machte mit seiner Rolle des Devoe da weiter, wo er als Batman aufgehört hat: Kurzer Spruch und dann zugehauen. Was anderes habe ich nicht erwartet.

Doch als nach ca. einer Stunde die Sprenköpfe zurückerobert waren und Regisseurin Mimi Leder versuchte die Geschichte noch ein wenig zu strecken, indem sie idealistische Serben, Kroaten und Moslems ins Spiel brachte, tat sie des Guten ein wenig zu viel. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich geneigt, aus dem Kino zu gehen und jedem zu erzählen, ich hätte einen guten, wenn auch kurzen, Actionfilm gesehen. Doch danach wurde alles sehr ... äh ... unglaubwürdig. Hatte ich schon Probleme damit das schnelle Finden der Sprengköpfe zu glauben, wollte mir der dann folgende Schwachsinn so gar nicht mehr in den Kopf.

Da werden Atombomben in Rucksäcken über den Atlantik geschmuggelt und mit Taschenmessern entschärft. Ganze Straßenzüge in New York zur Hauptverkehrszeit gesperrt und inmitten von diesen Menschenmassen die Nadel im Heuhaufen, sprich der Terrorist, gefunden und das alles in 10 Minuten - die im Film übrigens mindestens 20 Minuten dauerten. Das Ganze war dann auch irgendwie billig inszeniert. Na ja ...

Wenigstens sah Nicole Kidman sehr gut aus, komischerweise immer wie aus dem Ei gepellt, und George Clooney war ausreichend cool. Aber reicht das für 2 Stunden Film? Wenn man 'Projekt: Peacemaker' ansieht heißt die Antwort eindeutig 'Nein!'.

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