Da traf es sich gut, daß ich noch jemanden fand, der ebenfalls einen Tag zu Hause bleiben konnte. Allerdings wußte Ulrike noch gar nichts von Don Roos' "Opposite of Sex" ... Ich glaube, daß war gut so. Zum Inhalt ...Die junge verzogene Göre Deedee Truit (Christina Ricci) hält es zu Hause nicht mehr aus. Nach einem mit mehr oder wenig Sinn vom Zaun gebrochenen Zank mit ihrer Mutter, macht sie sich auf den Weg zu ihrem Halbbruder Bill Truit (Martin Donovan). Nicht weil sie ihn so gerne mag, sondern weil sie vorhat, den etwas weichen Lehrer ordentlich auszunehmen. Bill wohnt nach dem Tod seines langjährigen Freundes mit seinem neuen Lover Matt Mateo (Ivan Sergei) in seinem halbwegs noblen Haus und hat im Prinzip alles was er sich wünscht. Seine Halbschwester gehört jedoch nicht zu den Dingen, die er bisher vermißt hat. Reichlich ungehobelt macht sie sich im Haus breit und schafft es trotzdem ihrem herzensguten Bruder soetwas wie Zuneigung abzuringen.
Er schmeißt beide aus dem Haus und zieht sich zurück. Zu allem Überfluß schafft es die nervende Lucia Delury (Lisa Kudrow) - die Schwester seines verstorbenen Freundes, die ein bislang erfolgloses Auge auf Bill geworfen hat - auch noch mit ihren Mitleidsattacken und Haßtiraden auf Deedee, die Stimmung ins Bodenlose zu drücken. Zu guter Letzt wird Bill auch noch von einem Ex-Schüler der sexuellen Nötigung beschuldigt. Er macht sich auf den Weg um die Wurzel seines Elends zu finden ... Hmm ...
Ich gebe zu, daß ich ein wenig müde war und sich meine Begeisterungsfähigkeit aufgrund dessen womöglich in engen Grenzen hielt, doch was uns da geboten wurde war wirklich ... naja, nicht schlecht gespielt, aber grenzenlos langweilig. Die komplette Geschichte ist im Prinzip schnell erzählt. Doch fast jede Szene wird durch scheinbar endlose Dia- und Monologe gedehnt bis man kaum noch weiß, worum es eigentlich geht. Allen voran stehen hier ausnahmslos alle Gelegenheiten, wenn Lisa Kudrow auf der Leinwand zu sehen ist.
Christina Ricci mimt die Schlampe zufriedenstellend. So wie sich gab, war ihre Rolle jeden Augenblick glaubwürdig. Die einzigen Momente, in denen ich mich zu einem Schmunzeln hinreißen lassen habe gingen denn auch auf ihre - meist aus dem Off gegebenen - Kommentare zurück. Zusammen mit dem unglücklich in Lucia verliebten Lyle Lovett, war sie der Grund, warum ich den Kinosaal nicbt wie 50% der anderen Besucher verlassen habe. Es waren allerdings ursprünglich auch nur 10 Gäste anwesend. Ein zu diesem späten Zeitpunkt ärgerlicher Film, den ich mir nur aufgrund der unverständlich hohen Bewertung der german.imdb.com und der "Cinema" angesehen habe. Muß für einen anderen Typ Mensch gedreht worden sein. |