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"Nix zu verlieren - Nothing to lose" (02.01.1998)

Filmposter ...
Der erste Kinotag im Jahr 1998. Nach langem Heck-Meck stand ich mit meiner Freundin vor dem Foyer des Wittekindkino in Herford. Das ist, wie bereits desöfteren geschrieben, absolut nicht mein Lieblingsfilmpalast, aber leider der einzige der hier in der Umgebung den neuen Film mit Tim Robbins zeigt. An der Kasse war wieder nur eine junge Frau für den Karten-, Getränke- und Popcornverkauf zuständig. Dementsprechend lang war auch die Schlange ...

Wenigstens wurde der Saal nach der letzten Vorstellung noch aufgeräumt. Das ändert aber nichts daran, daß es dort schludderig wie bei "Hempels unter'm Sofa" aussieht. Zu allem Überfluß begann der Film bei fast leerem Kino um 22.30 Uhr, obwohl draußen noch etliche Wartende von der überforderten Kassierein keine Karte erhalten hatten. Diejenigen die schon im Kino waren durften sich dann aber über ihre kalten Füße und die tränenden Augen freuen, da man sich in dem zugigen Saal wie in einem Intercity bei offenem Fenster vorkomt. Warum gehe ich da eigentlich noch hin ... ?

Zum Inhalt ...

Nick Beame (Tim Robbins) hat alles was man sich wünschen kann: Eine bezaubernde Frau die ihm jede Überstunde verzeiht, einen Job der ihn ausfüllt und einen Chef den er zu seinen besten Freunden zählt. Oftmals springt Nick abends für seinen Chef ein, wenn dieser ein 'amouröses' Abenteuer sucht und gleichzeitig ein wichtiger Geschäftstermin ansteht. Wobei sich Nick dann nicht um die zwischenmenschlichen Dinge kümmert, sondern den geschäftlichen Teil übernimmt.

Ausgerechnet als Nick mit seiner Frau Karten für eine Abendveranstaltung hat, soll er wieder einmal einen Geschäftspartner übernehmen, weil sein Chef eine Verabredung nicht sausen lassen will. Widerwillig stimmt Nick zu. Dieser Termin platzt jedoch und die Freude bei Nick ist groß. Er fährt auf dem schnellsten Weg nach Hause, um noch vor seiner Frau zu Hause zu sein. Doch als er das Haus betritt hört er verdächtige Geräusche ... An einen Einbrecher denkend schleicht er sich ins Obergeschoß und erstarrt als er einen Blick ins Schlafzimmer wirft: Seine Frau Ann (Kelly Preston) sitzt in eindeutiger Pose auf dem ehelichen Bett und einem anderen Mann!

Völlig perplex geht Nick langsam nach unten. Als er in der Küche auch noch die Manschettenknöpfe seines Vorgesetzten findet, geht ihm ein Licht auf. Immer wenn er für seinen Chef Überstunden macht, vergnügt sich dieser mit seiner Frau! Apathisch setzt sich der Gehörnte in seinen Wagen und fährt in einem Tempo, das eine Schnecke zum Warten gezwungen hätte, ziellos durch die Stadt. Nachdem er ohne auf den Weg zu achten in einem weniger renommierten Ghetto angekommen ist, wird ihm an einer Ampel plötzlich eine Pistole unter die Nase gehalten.

Der Gelegenheitskriminelle Terrance Paul (Martin Lawrence) versichert ihm zu allem entschlossen zu sein und fordert sowohl Brieftasche, als auch Auto und die dazugehörigen Schlüssel. Aber da hat er sich in Nick den falschen Mann zur falschen Zeit ausgesucht. Dieser guckt nämlich nur absolut verständnislos und drückt heftig aufs Gas! Nach einer für T. ganz und gar nicht entspannenden Hetzfahrt durch L.A., über rote Ampeln und durch Gegenverkehr, stranden die beiden nach einiger Zeit in Arizona.

Das ist für T. eindeutig zu weit von seiner Heimat entfernt. Die beiden geraten aneinander, vertragen sich und wieder nicht und Nick erzählt nach und nach seine Geschichte. Dabei kommt ihm ein hervorragender Gedanke ...

Hmm ...

Ich ging denkbar schlecht gelaunt in diesen Film. Trouble vorher und die wenig anheimelnde Umgebung des Kinos ließen meine Laune kurz vor dem absoluten Nullpunkt baumeln. Also die besten Voraussetzungen für eine Komödie ... Aber schon nach kurzer Zeit begannen meine Mundwinkel zu zucken. Und nach ein paar Späßen hier und da mußte ich sogar richtig schmunzeln. Als dann der Tankstellenpächter zum Polizeinotruf meinte, daß er die Serie 'Cops' im Fernsehen gut findet, war das Eis endgültig gebrochen und der ganze Ärger vergessen.

Das ist glaube ich das was eine Komödie machen soll, und das schafft 'Nix zu verlieren' auch auf's Beste. Tim Robbins, der ja durchaus auch ernstere Rollen spielt, beweist daß er einiges an komischen Talenten in sich schlummern hat und Martin Lawrence ist der eindeutig lustigere Eddie Murphy. Seine Mimik wirkt einfach nicht so aufgesetzt wie beim Beverly Hills Cop. Zwar ist kein Gag ein riesen Reißer, aber sie zünden so gut wie alle. Insgesamt ist der Film einfach 'stimmig'. Es gibt viel zu viele Actionfilme, die meinen durch ein paar Zoten auch gleich eine Komödie zu sein und viele Komödien, die durch einen Stunt gleich ein Actionhammer sein wollen. Am Ende geht dieses Konzept dann aber meist nicht auf. 'Nix zu verlieren' mischt das beides im richtigen Maß und hat zumindest mich damit richtig überzeugt.

Auf dem Gebiet der Kumpel-Filme sicher für mich so eine Überraschung wie 'Tödliche Weihnachten' bei den Actionfilmen. Von beiden habe ich nicht viel erwartet und deutlich mehr bekommen. Ich wollte jetzt noch irgendeinen Kritikpunkt bringen, aber bei längerem Nachdenken über den Film fällt mir wirklich nichts so richtig Negatives ein. Doch, Coolios Titelmusik wurde wieder mal nur als Ending Theme gespielt. Aber das kennt man ja ...

Bleibt nur zu sagen: Das Jahr fängt ja gut an! :-)

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