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"Nach 7 Tagen ausgeflittert" bei
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Nach 7 Tagen ausgeflittert

gesehen: 04.11.2007 (Kinoplex - Bad Oeynhausen)

Der Himmel grau, die Familie unterwegs, prima Gelegenheit ins Kino zu gehen. Bei den Nachmittagsvorstellungen gibt's mitunter nicht die Auswahl wie am Abend, also was Unverfängliches. "Nach 7 Tagen ausgeflittert" versprach dem Trailer nach eine ganz nette Komödie zu werden. Ben Stiller mag ich eigentlich und die Farellys haben mit ihm in "Verrückt nach Mary" bereits eine aberwitzige Sache auf die Leinwand gebracht.

Zum Inhalt ...

Eddie Cantrow (Ben Stiller) ist Junggeselle, nicht aus Überzeugung, sondern aus Mangel an Gelegenheit und auch ein bißchen aus Schusseligkeit. Sehr zum Leidwesen seines draufgängerischen Vaters Doc (Jerry Stiller), der seinen Sohn lieber gestern als heute unter der Haube wissen möchte. Durch einen Zufall läuft Eddie ein Taschendieb in die Arme, der gerade der attraktiven Lila (Malin Akerman) die Handtasche geklaut hat. Er kann zwar nicht die Handtasche festhalten, schafft es aber, dass Lila ihn kurz darauf in seinem Sportgeschäft besucht. Aus einem Besuch werden mehrere und nach 6 Wochen ist Hochzeit!

Die Flitterwochen verbringen die beiden in einer Ferienanlage in Mexiko. Und schon auf der Fahrt dorthin offenbaren sich die teilweise gewaltigen Unterschiede zwischen den frisch Vermählten. Lila entpuppt sich als dauersingende Nymphomanin mit durchaus härterer Gangart, die Eddie psychisch und physisch an die Grenzen seiner Leidens- und Leistungsfähigkeit bringt. Am Urlaubsort trifft Eddie an der Bar auf Miranda (Michelle Monaghan), während Lila einen desaströsen Sonnenbrand kuriert. Fortan wird es ziemlich schwierig, die weiteren Termine zu koordinieren ...

Hmm ...

Der Trailer wirbt mit "Von den Machern von 'Verrückt nach Mary'", die ausgewählten Vorschauszenen sind ähnlich, wen wundert's also, wenn ich auf "Verrückt nach Mary" eingestellt war. Die Farellys haben den Brachialhumor in Hollywood salonfähig gemacht und in Ihrem Portfolio befinden sich eine Menge derber Zoten - durchaus nach meinem Geschmack.

"Ausgeflittert" ist - leider - nicht übermäßig zotig. Die Farellys dirigieren Stiller durch eine anfangs ziemlich langsam aufgebaute Geschichte. Nehmen sich ansatzweise etwas Zeit um auch ein bißchen Hintergrund zu liefern und walzen die Kennenlernphase ziemlich aus. Da ist viel zu wenig Fahrt für die geschürten Erwartungen des Zuschauers. Eine gefühlte Stunde vergeht, bis die beiden Hauptdarsteller endlich nach Mexiko aufbrechen und der Film Gelegenheit für die im Trailer versprochenen Gags bietet.

Die kommen dann auch. Aber auch nur die. Typischer Fall von "die besten Witze im Trailer verpulvert". Wenn man alles was man in 1 1/2 Minuten Vorschau packen kann auf nicht ganz 2 Stunden auswalzt, hat man ziemlich viel Zeit für Füllsel. Und die gelingen den beiden Regisseuren nicht besonders. Stiller ist kein Charakterdarsteller, er tut was er kann. Aber mit dem zwischen zwei Frauen hin- und hergerissenen, unsicheren Jungehemann ist er überfordert. Wenn die Farellys damit ein bißchen Seriösität in den Film bringen wollten, ist es mißlungen.

Malin Akerman ist ebenfalls keine Schauspielerin vor'm Herrn, kann sich aber die meiste Zeit im Hotelzimmer hinter einer dicken Maske verstecken. Ihre Nebenbuhlerin Michelle Monaghan hat etwas mehr auf dem Kasten und muß auch nicht so rumkaspern. Die war ganz angenehm anzusehen. Jerry Stiller scheint gerade aus dem Set des "King of Queens" zu kommen und spielt exakt Arthur Spooner.

Eine sehr betuliche Komödie mit ziemlichen Längen und wesentlich weniger derbem Humor als versprochen. Durchschnittlich gespielt, routiniert inszeniert, aber insgesamt eher öde und auf gar keinen Fall ein "Verrückt nach Mary". Geschenkt.

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