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"Jerry Maguire"
(02.03.1997)
Na, da wollte ich mir mit meiner Freundin mal einen schönen Kinoabend gönnen. Was lag also näher als sich den oscarnominierungsverwöhnten Tom Cruise Film 'Jerry Maguire' anzusehen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine es wären fünf Nominierungen, u.a. bester männlicher Hauptdarsteller und bester Film ...

Zu allererst mußte ich mich mal wieder über das 'Capitol' Kino in Herford aufregen. Angekündigt war der Film im Kino 1. Nach (!) dem Kauf der Karten wurde uns allerdings mitgeteilt, daß der Film im Kino 2 läuft. Also nix mit Surround oder gar Dolby Digital ... Und das für DM 12,--. Außerdem war's mal wieder viel zu warm, und die Trailer viel zu leise.

Wie dem auch sei, der Film begann um 20.15 Uhr (wobei der Ton gerade noch akzeptabel laut war). Tom Cruise spielt den Sport-Agenten Jerry Maguire, der in einer großen Agentur arbeitet. Er betreut ca. 70 Spitzensportler mehr oder weniger persönlich. Während einer Sinnkrise schreibt er einen 'Wegweiser' für seine Agentur, in dem er neue Wege aufzeigt. Hin zu weniger Kunden, mehr persönlicher Betreuung, allerdings auch weniger Profit.

Von seinen Mitarbeitern wird er für das Memo hochgelobt, trotzdem kommt es wie es kommen muß: den Bossen gefällt der Passus mit dem 'weniger Verdienen' natürlich gar nicht. Jerry wird gekündigt. Seine Verlobte trennt sich daraufhin im Streit von ihm. Es gelingt ihm nur einen einzigen Clienten zu behalten. Den exentrischen Footballspieler Rod Tidwell (Cuba Gooding jr.). Seine eine einzige Mitarbeiterin ist die junge Dorothy (Renee Zellweger). Sie steht ihm bei seinem Versuch eine eigene Agentur aufzubauen zur Seite.

Am Anfang läuft alles schief. Rod ist nicht der geeignete Publikumsmagnet, trotz seiner hervorragenden sportlichen Leistungen. Er ist eben kein 'Showstar'. Und Jerry ist nicht derjenige, welcher ihm das behutsam sagen könnte. Zu allem Überfluß entwickelt Jerry auch noch Gefühle für Dorothy, welche in anhimmelt und den idealen Ersatzvater für ihren kleinen Sohn in ihm sieht.

Jerry Maguire reitet sich nach und nach immer tiefer in Schwierigkeiten. Bis ihm klar wird, was ihm in seinem Leben wirklich fehlt ...

Ich weiß bei diesem Film nicht, warum Tom Cruise hier für seine schauspielerischen Leistungen im Vorfeld so gelobt wurde. Er spielt zwar nicht schlecht, aber auch nicht so gut wie z.B. in 'Rainman'. Er spielt, wie so oft, sich selbst. Den Strahlemann, den nichts so leicht runterziehen kann. Dabei setzt er m.E. allerdings zu wenig Mimik ein. Immer nur Grinsen reicht für 2 Stunden einfach nicht aus (Auch wenn das einige weibliche Gäste anders sahen).

Die weibliche Hauptrolle ist hingegen mit Renee Zellweger hervorragend besetzt. Die junge Frau spielt sehr glaubwürdig die junge, unsichere, alleinerziehende Mutter mit 'Torschlußpanik'. Und kann dabei auch noch so nett lächeln ... (Ich bin eben ein männlicher Zuschauer)

Alles in allem hab' ich am Ende gesagt: "Wie, schon vorbei?" Was wohl heißt, das ich mich nicht gelangweilt habe. Gelacht habe ich auch ab und zu, gerührt war ich auch. Trotzdem kann ich mich irgendwie nicht überwinden 'Jerry Maguire' als einen richtig guten Film zu bezeichnen. Irgendwie wirkte das alles sehr glatt und vorhersehbar.

Ich hätte mich nicht geärgert, wenn ich den Film im Kino verpaßt hätte und das erste mal auf Video gesehen hätte (Trotzdem ordentliche Unterhaltung!).

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