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Kino - dafür werden Filme gemacht

Mäusejagd

05.04.1998 / Astoria (Bielefeld)

"Nun gut" dachte ich mir, wenn ich schon Kultur machen muß, sprich am Sonntagnachmittag zum Kaffetrinken bei den zukünftigen Schwägerinnen und Schwagern gehen, dann will ich wenigstens am Abend noch was vergnügliches haben ;-) Also Hand drauf Alex, abends geht's ins Kino ... "Der Regenmacher" war im Rennen, aber irgendwie konnten weder ich noch Alex uns dafür entscheiden. "Titanic"? Hmm ... "Mäusejagd"!

Zum Inhalt ...

Lars Smuntz (Lee Evans) und sein Bruder Ernie (Nathan Lane) sind die Erben des schrulligen Fabrikanten Schmuntz, der den beiden Brüdern eine ziemlich marode Faden-Fabrik hinterläßt. Lars ist der familienverbundenere der beiden und so möchte er die Fabrik um jeden Preis behalten. Er verheimlicht sogar ein äußerst lukratives Kaufangebot eines großen Nylonherstellers vor Ernie.

Dieser widerum ist den weltlichen und vor allen Dingen monetären Dingen zugeneigter und hat überhaupt keine Probleme damit, die unrentable Fabrik abzustoßen. Mit dem Gewinn könnte er sein ohnehin schon florierendes Restaurant noch weiter aufwerten.

Doch wie immer kommt es anders und vor allen Dingen als die beiden denken: Lars wird von seiner Frau April (Vicki Lewis) verstoßen, als diese von dem abgelehnten Kaufangebot erfährt und Ernie verliert sein Restaurant, nachdem der Bürgermeister der Stadt dort einen tödlichen Herzinfarkt infolge einer verzehrten Kakerlake erleidet.

Beide sitzen nun gleichermaßen auf der Straße und treffen sich zufällig in einem FastFood Restaurant. Lars als Gast, sein Bruder als heruntergekommener Koch. Geteiltes Leid ist halbes Leid, der eine klagt dem anderen sein Problem und gemeinsam erinnert man sich an ein weiteres Erbstück: Ein altes Haus!

Da beide kein Dach über dem Kopf mehr haben, besuchen sie das baufällige Gemäuer und finden dort ersteinmal Unterschlupf. In der ersten Nacht jedoch schrecken beide durch merkwürdige Geräusche aus dem Schlaf. Auf dem Dachboden kommen die beiden dem Rätsel auf die Spur ... eine Maus treibt in dem Haus ihr Unwesen.

Zusätzlich zu der Maus tauchen allerdings auch die Baupläne des Hauses auf. Ein gewisser La Rouche zeichnet für den eigenwilligen Stil des Bauwerks verantwortlich. Und wie die beiden Smuntzs am nächsten Tag erfahren, haben sie damit einen regelrechten Glücksgriff getan. Ein echtes La Rouche Haus bringt locker mehrere Millionen - in renoviertem Zustand. Mit viel Eifer geht es jetzt zur Sache, allein die Maus hat da den ein oder anderen Einwand ...

Hmm ...

Ich habe den Trailer zu diesem Film jetzt bereits desöfteren gesehen und jedesmal mußte ich herzlich lachen. Ebenso erging es offensichtlich den anderen Zuschauern, wurde doch der Trailer von Zeit zu Zeit sogar mit Beifall bedacht. So daß ich nicht unbedingt schlecht gelaunt und mit relativ großen Erwartungen im Kino.

Leider wurden diese im Laufe des Filmes nicht erfüllt. Der Anfang war recht langatmig. Großartig wurde erklärt wie die beiden Brüder zu dem alten Haus kommen. Dabei kam der Vater der beiden Brüder nicht zu kurz, wohl um klar zu machen warum Lars und Ernie später so verschiedene Interessen haben. Das ist nur leider für den Verlauf des Films gar nicht so interessant.

Bis die Maus, wegen der ja wohl ein Großteil der Zuschauer ins Kino geht, auf der Leinwand erscheint, vergeht eine ziemlich lange Zeit. Die Maus und die sich darum drehenden Trickeffekte sind unglücklicherweise die Hauptdarsteller von "Mäusejagd" und der Rest des Films wirkt zäh und belanglos. Die beiden Raeldarsteller mühen sich ein Stan Laurel und Oliver Hardy ähnliches Paar abzugeben, was ihnen aber nicht einmal ansatzweise gelingt. Zu wenig Raum läßt das Drehbuch hier, so reduziert sich die schauspielerische Leistung auf Augenrol- len und gelegentliche Slapstick- bzw. Klamaukeinlagen.

Sobald aber der kleine Nager in Aktion tritt, gewinnt auch der Film deutlich an Geschwindigkeit und Witz. Dann ist man richtig gut unterhalten, muß manchmal laut auflachen und eigentlich durchgehend schmunzeln. Dumm nur, daß dies lediglich einen ganz kleinen Teil von "Mäusejagd" ausmacht. Zuerst dachte ich noch an eine mögliche Steigerung, wurde aber in meinem Warten nicht belohnt.

Alex war schon nach 15 Minuten bedient, mir wurde es nach ca. einer Stunde langweilig. Die Erwartungen die die im Trailer gezeigten Szenen (welche übrigens noch nicht einmal vollstämdig im Film vorkamen) haben sich in keinster Weise erfüllt. Eigentlich ein durch und durch ärgerlicher Kinobesuch. :-( Blieb für mich zum Schluß nur noch die Frage, warum soviele Eltern mit ihren zum Teil sehr jungen Kindern im Kino waren. Einige Szenen waren für die Kiddies bestimmt nicht leicht zu schlucken.

Leute, ihr müßt euch "Mäusejagd" wirklich nicht anschauen.

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