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"Jackie Brown" (18.04.1998 / Astroia I / BI)

- Filmposter -
Was tue ich armer, gebeutelter Junge, wenn mir meine Freundin vorschlägt ins Kino zu gehen? Ohne nachzufragen zusagen natürlich. Überraschenderweise durfte ich mir den Fim sogar aussuchen ... :-) Ich entschied mich für "Jackie Brown", da wir noch zwei Freunde mitnahmen und ich dachte dies würde deren Filmgeschmack treffen.

Zum Inhalt ...


Jackie Brown (Pam Grier) arbeitet bei einer fünftklassigen mexikanischen Fluggesellschaft. Sie verdient gerade soviel, daß es zum Überleben reicht, aber zuwenig um sich nur ein paar Extras zu leisten. Also bessert sie ihr Gehalt dadurch auf, daß sie für Ordell Robbi (Samuel L. Jackson) dreckiges Gekd nach Mexiko schafft und dort für ihn deponiert.

Das geht eine Weile gut, bis ein Kollege Ordells von der Polizei geschnappt wird und denen das ein oder andere Wort verrät. Ordell weiß zwar nichts genaues, nimmt sich den wieder auf freien Fuß gelassenen ersteinmal zur Brust. Offensichtlich wurden tatsächlich ein paar Interna veröffentlicht, denn kurz darauf wird Jackie von FBI Agent Ray Nicolet (Michael Keaton) bei einem Geldtransport erwischt. Er schlägt ihr einen Deal vor: Freiheit gegen Ordell. Da muß Jackie wirklich nicht zweimal überlegen.

Sowieso schon mit Vorstrafen belastet, ist ihr klar, daß ein weiterer Gefängnisaufenthalt das Ende ihrer so oder so bescheidenen Karriere bedeuten würde. Nur, wenn sie Ordell schon ans Messer liefern soll, dann richtig. Ordell stellt mit Hilfe von Max Cherry (Robert Foster) eine Kaution und will mit Jackie ein ähnliches Gespräch wie mit seinem anderen Kollegen führen, doch Frau Brown kommt ihm zuvor. So schmieden die beiden nach einer Aussprache einen Plan um Ordells Geld aus Mexiko zu holen. Ordell um es vor der Polizei zu schützen, Jackie um Ordell auszuliefern.

- Jackie -
Die Geldübergabe wird zusammen mit Ordells Freund Louis Gara (Robert de Niro) und seiner Gespielin Melanie (Bridget Fonda) geplant und ausgeführt, doch Jackie hat selbst noch ein paar Ideen einzubringen von denen weder FBI Agent Nicolet noch Ordell etwas wissen!

Hmm ...


"Hmmm ...", das trifft meine Meinung zu diesem neuesten Tarantino Film wohl tatsächlich am besten. Ich weiß auch nicht so recht, ob ich enttäuscht oder begeistert sein soll. Iirgendwie hatte ich "Pulp Fiction" und "Reservoir Dogs" im Kopf, als ich die Eintrittskarte kaufte. Von der Warte aus gesehen war es eine Enttäuschung. "Jackie Brown" ist deutlich anders als diese beiden Vorgänger. Hier und da blitzt es ein wenig auf, wenn z.B. eine Szene dreimal aus der Sicht verschiedener Personen gezeigt wird, oder wenn in ganz kleinen Filmschnippseln auf völlig Nebensächliches wie das Einschütten einer Tasse Kaffee geachtet wird.

Es fehlt leider insgesamt ein wenig die Geschwindigkeit. Zwar wird auch in Tarantinos beiden ersten Werken sehr viel Dialog gehalten, jedoch ist dies in J.B. schon fast Selbstzweck. Das soll den Fim nicht schlecht machen, im Gegenteil. Die Gespräche, vor allen Dingen die mit Ordell, gefielen mir sehr gut, waren jedoch stellenweise etwas zu ausgedehnt.

- Jackson -
Überhaupt schießt Samuel L. Jackson hier wieder den Vogel ab und macht mit seiner Figur den interessantesten Teil des Films aus. Pam Grier, die jetzt wahrscheinlich auf ein ähnliches Comeback wie John Travolta hofft, hat zwar per Definition die Hauptrolle, muß aber einen gehörigen Teil davon an Jackson und auch Robert Foster abgeben. Letzterer spielt den gelangweilten und verliebten Max Cherry übrigens hervorragend. Davon konnte man bei Robert de Niro leider nicht soviel merken, was wohl aber weniger an dessen Unvermögen, als an der schmalen Rolle lag. Bridget Fonda hatte den Part, den sonst üblicherweise Juliette Lewis übernimmt, konnte aber lediglich als Stichwortgeberin agieren.

- DeNiro -
Ich kann mich hier nur jemandem anschließen, der "Jackie Brown" als ein Hörspiel bezeichnete. Ich will hier noch "ein gutes" ergänzen. So richtig zufrieden bin ich dennoch nicht. Das lag und liegt wahrscheinlich auch an den Erwartungen mit denen ich in diesen Film gegangen bin. Wo "Pulp Fiction" zwischendurch mit ein wenig Action die Geschichte anschiebt, ist bei J.B. (leider) nichts. Nicht daß ich ein Actionfetischist bin, aber ein bißchen Tempo hier und da ...

So kam es, daß ich zwischendurch desöfteren auf die Uhr sah und schließlich feststellen mußte, daß ich mich über zwei Stunden gepflegt gelangweilt habe.

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