Immer nur in die gleichen Kinos ist langweilig. Und da wir an diesem Wochenende gerade "frei" hatten, fuhren wir ausnahmsweise mal ein bißchen weiter weg, um uns Will Smith in "Hitch" anzusehen. Hameln sollte es sein und dort das "MaxX" am Bahnhof.
Nicht ganz 'ne Stunde Fahrt und einige nervige Minuten in der Schlange vor'm Parkhaus später saßen wir dann in den ungemütlichsten Multiplexsesseln, in denen ich je einen Film gesehen habe. Zu niedrige Lehne, die Sitzfläche zu kurz und der Getränkehalter drückt schmerzhaft auf die Mitte vom Unterarm. Wer hat den Mist den da installiert?
Singles gibt es reichlich und viele von ihnen sind's nicht freiwillig. Doch leider ist nicht immer wo ein Wille ist auch ein Weg - oder besser der Mut! Hier kommt Alex Hitchens (Will Smith) ins Spiel. Der smarte Sonnyboy hilft seinen männlichen Kollegen dabei, dem Glück ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Sei es der biedere Buchhalter, der die moderne Kunstfreundin erobern möchte, oder halt Steuerberater Albert (Kevin James), welcher ein Auge auf die reiche Schönheit Allegra Cole (Amber Valletta) geworfen hat.
Ein schwieriger Fall, aber Hitch ist zuversichtlich auch das zu packen. Bis zum dritten Date incl. abschließendem Kuss begleitet er seine Klienten - nur bei ihm scheint das nicht zu funktionieren. Klatschkollumnistin Sara (Eva Mendes) ist sein Objekt der Begierde, lässt sich aber nicht so leicht beeindrucken. Ohne zu wissen, wer ihr da Avancen macht, recherchiert sie im "Fall Date-Doktor" ...
Ich war ein bißchen skeptisch ... oftmals hat man's bei "romantischen Komödien" ja, dass das Pulver bereits im Trailer verschossen wurde. Auch bei "Hitch" sind schon ein paar nette Gags zu finden, nicht zuletzt solche mit dem "King of Queens" Kevin James. Nachdem ich in dem unzumutbaren Gestühl eine halbwegs annehmbare Sitzposition gefunden hatte, bei der ich mehr mit meiner Frau als mit meinem Sitznachbarn zur Rechten kuschelte, erwies sich die Skepsi als unbegründet.
Regisseur Andy Tennant ("Anna und der König") erzählt von Anfang an eine gar nicht so überdrehte Geschichte ohne zotige Entgleisungen. Die Hauptdarsteller sind durch die Bank symphatisch, nett und gut gelaunt. Sowohl in ihrer Rolle im Film, als auch als Schauspieler. Offensichtlich hat hier die Chemie wirklich gepasst. Selbiges lassen auch die verschiedenen Promotionauftritte vermuten, bei denen das Trio Smith, James und Mendes den Moderatoren meist die Show stahlen ...
Will Smith ist die Idealbesetzung für den großen Jungen mit dem richtigen Gespür um die Frauen um den Finger zu wickeln. Und Eva Mendes - die sonst auch schon mal äußerst grottig spielt, wenn sie richtig tough gucken soll - macht als überzeugte Singlefrau ein klasse Figur, sowohl wörtlich als auch in ihrem Ausdruck ;-) Kevin James ist eh einer meiner Lieblinge. Hier überzeugt er genauso wie als Doug Heffernan - nur finde ich Carrie ein wenig attraktiver als den Cameron Diaz Look-A-Like Amber Valletta.
Der Film bietet eine Reihe gelungener Gags und keine Ausfälle. Keine Experimente scheint man sich gedacht zu haben, gleichzeitig aber auch keine Langeweile aufkommen lassen - und das ist gelungen. Herzlichen Glückwunsch! Eine wirklich nette Komödie die vom ersten Augenblick an nicht verhehlt, wie das Ende sein wird. Aber will man das bei so einem Film nicht genauso haben? :-)