Diesmal sogar zu dritt besuchten wir die Sneak-Preview in Bückeburg, wo im Foyer aufgrund der Sommerferien allerlei "Jungvolk" anwesend war *g* Will sagen, es war mal wieder richtig voll mit Gedrängel und allem Drum und Drann. Welchen Sinn es bei Platzkarten macht, sich in der Schlange weit nach vorne zu drängeln entzieht sich allerdings meiner Kenntniss. Zum Inhalt ...Die Hühner auf Tweedys Farm sind unglücklich. Keine Perspektive, kein Gras unter den Krallen und Mrs. Tweedy ist auch nicht gerade die Freundlichkeit in Person. So nutzen die Hennen jede sich bietende Gelegenheit um aus der straflagermäßig angelegten Hühnerfarm zu fliehen. Unter der Leitung der jungen und idealistischen Ginger werden Tunnel gebuddelt, Löcher in den Zaun geschnitten oder mit Verkleidungen die Wachhunde abgelenkt. Doch jedes Mal wird der Versuch im Keim erstickt und Ginger schmort wieder und wieder im Bau. Bis eines Nachts unverhofft der forsche Hahn Rocky das Gelände fliegenderweise überquert und durch einen dummen Zufall abstürzt. Sofort sind neue Hoffnungen geschürt, Rocky könne den bequemen Hennen womöglich auch das Fliegen beibringen ... Hmm ...Nach Einblendung des Logos und den ersten 3 Sekunden Film ging ein vernehmliches Raunen und mißfallendes Grummeln durch den Saal. Offensichtlich war dem Publikum der Film suspekt oder es war insgeheim doch eher auf einen vermeintlich actionreicheren Film gehofft worden. Auch ich war *sehr* skeptisch, was ich von diesem Knetgummi-Animationsfilm halten sollte. Bereits nach einigen Minuten war mir klar, daß ich mich gut unterhalten würde. Reichlich Referenzen auf Klassiker des Genres wie "Gesprengte Ketten" (ich mußte richtig lachen, als Ginger ihren Baseball gegen die Wand schleuderte), "Papillon" etc. brachten nicht nur mich zum Schmunzeln. "Wallace & Grommit" kenne ich gar nicht, da mich solche Animationen seit den "Wombels" nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken konnten, aber hier muß ich den Machern ein großes Lob aussprechen! Manche Szenen sehen einfach genial aus. War nur 'n kleiner Ausschnitt, aber wenn die Hennen im Regen stehen und der Zuschauer von oben auf die Szene blickt, ist das recht beeindruckend. Die Geschichte selbst ist geradlinig, mit reichlich Klischees versehen und bedient sich hemmungslos mit Versatzstücken aus anderen Werken. Einsame Helden, alte Recken und natürlich eine Liebesgeschichte ... alles sehr unterhaltsam verrührt und in wirklich nicht zu langen 85 Minuten serviert. Eigentlich genau das, was man will Einen Fehler hat man denn doch gemacht: Wer hatte die blödsinnige Idee, Ingolf Lück den Rocky synchronisieren zu lassen? Die Stimme ist nervig, nicht mitreißend und wirkt meist so, als ob der Text vor dem Sprechen noch nie gelesen worden wäre. Das hat mich richtig gestört. Wie gut es hätte sein können, wird an "Mac" deutlich, deren holländischer Akzent allein schon ein Spaß war. Feiner Film mit ausgeklügelter Animation, witziger Story und leidlich Spannung. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. |