filmfacts.de



Kino - dafür werden Filme gemacht

"Ein Herz und eine Kanone" bei
amazon.de

Ein Herz und eine Kanone

gesehen: 21.06.2000 (Residenz (Bückeburg)

Wie schön, daß in Nordrhein-Westfalen den Fronleichnam gibt. So konnte ich in die Sneak gehen und den nächsten Morgen schön ausschlafen :-) Wieder einmal waren die Vorschauen der vermeintlichen Blockbuster der Saison zu sehen, jedoch diesmal erst nachdem "normale" Werbung über die Leinwand flimmerte. Marlboro und Co muß in einer Sneak doch nicht sein. Mir reicht schon, daß ich mich mittlerweile ans Eisverkaufen gewöhnt habe ...

Zum Inhalt ...

Charlie (Liam Neeson) ist mit den Nerven am Ende. Bei einer verdeckten Ermittlung wäre er fast von der Kolumbianischen Mafia auf einem mit Melonen dekorierten Silbertisch erschossen worden - und daß, obwohl er Melonen hasst! - und seine Vorgesetzten wollen den Fall trotzdem weiter verfolgen. Er trifft sich also weiterhin mit dem Mafiosi Fulvio Nesstra (Oliver Platt) um eine große Geldwäscheaktion einzufädeln.

Seinem Nervenkostüm sehr zuträglich ist dabei eine Männer-Selbsthilfegruppe, in die er durch einen Zufall hineingeschliddert ist und der er seine sämtlichen Schachzüge genau erklärt ...

Hmm ...

"Fortis Films"? Wird wohl wieder ein "komischer Film werden ... doch als Liam Neesons Name erschien ging ein leichtes Aufatmen durch den Saal, Oliver Platt wurde sogar mit verhaltenem Beifall begrüßt und als dann auch noch Sandra Bullock eingeblendet wurde, war auch ich mit dem folgenden im Voraus versöhnt ;-), wußte aber immer noch nicht, um was für ein Werk es sich handeln würde.

Es begann durchaus interessant mit einem Liam Neeson, der sich recht durchgedreht mit einer Toilette unterhielt. Und er machte das ganz gut, man nahm ihm den Nervenzusammenbruch richtig ab. Neeson hat als einziger auch eine Rolle bekommen, die nicht dem typischen Klischee, in diesem Fall dem des einsamen Undercover Agenten, entspricht. Oliver Platt ist die Karikatur des bärbeißigen Mafiabosses, in Wirklichkeit möchte er doch nichts anderes als in Ruhe seine Tomaten groß ziehen. Und die Kolumbianischen Machos ... sind Machos - zunächst. Naja, und dann ist da noch Frau Bullock, die wohl nur deshalb mitspielt, weil sie auch selbst die Produzentin ist. Es ist nur eine kleine und recht unwichtige Nebenrolle, wird aber routiniert gespielt und gewohnt nett anzusehen ist's auch.

Die Geschichte unterscheidet sich nicht viel von einer x-beliebigen Miami-Vice Folge, mit dem Unterschied, daß Crocket und Tubbs *wirklich* cool waren und sich die Serie ernst nahm. "Gun Shy" (Originaltitel) überzeichnet ohne zu übertreiben und ist stellenweise ganz schön hart. Die "Melonentisch-Szene" hätte ohne Probleme in einen harten Actionfilm gepaßt, die darauffolgende Schießerei erinnerte mich spontan an "Müllers Büro" und wenn Fulvio auf der Toilette in seiner Ehre gekränkt wird, hätte diese Szene auch von Tarantino sein können. Dann noch ein bißchen Selbstfindungsdrama eingebaut und fertig ist die Laube.

Hört sich ziemlich gemischt an? Ist es auch, aber ich finde durchaus geschickt. Es wird kein Teil so lange ausgebaut um den Film in diese Richtung zu drehen. Er ist lustig und im wesentlichen würde ich sagen eine Komödie, aber halt nicht ausschließlich. Dadurch bedingt sind im Mittelteil einige kleine Hänger, die im wesentlichen daraus resultieren, daß Charlie sich - selbstredend - verlieben muß. In wen brauche ich wohl nicht zu sagen ...

Es war trotzdem eine gute Sneak, auf jeden Fall. Nichts zum auf die Schenkel klopfen, nichts zum Staunen, nur ein netter, kleiner Film. Mehr als die meisten heute zu bieten haben.

Weitere Kritiken im FilmKritikernetzwerK:

Leider keine vorhanden :-(
Partner: Kinofilme | Kinofilme.info | Celluloid-Dreams.de | jeichi.com | flimmerkiste.net | Bolly-Wood | Kinofilmtrailer und Kinonews

Impressum.