Da die ganze Welt ein Wehklagen ob des neuen Emmerich Werkes erhoben hat, sah ich mich gezwungen mir den Film, trotz der teilweise vernichtenden Kritiken, selbst anzusehen. Wie es so meine Art ist, wählte ich eine Nachmittagsvorstellung, vergaß dabei aber völlig die Altersfreigabe des Films. So saß ich also zwischen ca. siebzig 12jährigen (wenn man schon alle so alt waren - der Kinobesitzer hat die Leute wahrscheinlich nach "Schwertmaß" in den Film gelassen) und versuchte das Gekreische so gut es ging zu ignorieren.
Die französische Regierung hat im Südpazifik eine Reihe von Atombombentest gemacht. Darunter litten sowohl die Bevölkerung der dortigen Inseln, die Inseln selbst und natürlich auch die Pflanzen- und Tierwelt. Doch es ist im wahrsten Sinne des Wortes Gras über die Geschehnisse gewachsen. Die Menschen sind zurückgekehrt, die Flora erobert das Land zurück und auch Tiere haben sich längst wieder dort angesiedelt. Doch ganz so idyllisch wie es scheint ist es nicht. Nachdem ein Bericht über einen zerfetzten Fischkutter vom einzigen Überlebenden des Untergangs die amerikanische Regierung aufgeschreckt hat, werden auf einer etwas entlegeneren Insel riesige Fuß- bzw. Klauenabdrücke entdeckt. Keiner kann so richtig etwas damit anfangen und man entscheidet sich, den jungen Atombiologen Dr. Niko Tatopoulos (Matthew Broderick) zu der Sache hinzuzuziehen. Tatopoulos', dessen Name von niemandem richtig ausgesprochen werden kann, Spezialgebiet ist die Auswirkung radioaktiver Strahlung auf Lebewesen. Diese erforschte er rund um den kollabierten Atomreaktor in Tschernobyl an mutierten Regenwürmern, weshalb ihn a) niemand so richtig ernst nimmt und b) alle ihn den "Würmermann" nennen. Tatopoulos kommt natürlich innerhalb von einer Stunde auf den Gedanken, daß es sich bei den mehr als 10 Meter großen Stapfen um Abdrücke einer durch radioaktiven Fallout mutierten Riesenechse handelt. Bestätigenderweise häufen sich auch Berichte aus dem Pazifik über Havarien und überfallene Inseln. Diese Spur führt geradewegs Richtung USA. Der nächste Sichtungsbericht kommt aus dem regnerischen New York, wo eine Fischfabrik dem Erdboden gleich gemacht worden ist. Sofort richtet sich die Army im Big Apple ein um das Monstrum zu finden und unschädlich zu machen. Doch so leicht ist es nicht, eine 70 Meter Echse in den Schluchten der Großstadt zu finden. Und auch der französische Geheimdienst in Person von Phillipe Roche (Jean Reno) und seiner "Jean"-Mannschaft ;-) versucht die Bemühungen der Amerikaner zu konterkarieren, indem er selbst Bestrebungen das Monster zu eliminieren macht.
Also die Geschichte ist ja schon etwas krude. Es ist irgendwie nicht so richtig ausreichend was Emmerich uns hier als Überhammer verkaufen will. Nicht nur das das ganze Gebilde stark unlogisch ist (Warum New York?? Wie kommt Godzilla dahin? Warum ist niemand im Madison Square Garden? ... ?), zu allem Überfluß versucht er das ganze auch noch mit einer äußerst unpassenden Love Story zu verlängern. Das er hierbei die ebenso hübsche wie untalentierte Maria Pitillo als "Audrey Timmonds" an Brodericks Seite stellt ist ebensowenig nachvollziehbar wie die Beweggründe Jean Renos hier mitzuspielen. Haken wir also diesen Punkt besser ab. Trotzdem habe ich mich in "Godzilla" nicht gänzlich veralbert gefühlt. Ich bin mit geringen bis schlechten Erwartungen ins Kino gegangen und war doch ein wenig über den guten Anfang des Films erstaunt. Die echten Atomexplosionen (die übrigens den Kiddies verzückte "Aaahs" und "Ooohs" entlockten) in Verbindung mit den Tieraufnahmen (welche die Kiddies zu "Das ist aber nicht Godzilla!" Rufen animierten) und dem darauffolgenden Fischkutter Überfall haben mir sehr gut gefallen. Auch die Überleitung mit dem würmersuchenden Tatopoulos war nicht sooo schlecht gemacht. Zwar war danach die Story wie oben schon gesagt eher ein dünner Leim um die aus Filmen von "Alien" bis "Jurrasic Park" geklauten Effektszenen zusammenzuhalten, aber diese waren dafür sehr nett anzusehen. Emmerichs Ruf gute Effekte billig herzustellen hat er zwar hier auf Kosten eine |