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"Glimmer Man"
(26.07.1997)
Manchmal leiht sich sogar meine Schwester Videofilme aus, an denen ich Interesse zeige. Diesmal war es Steven Seagals 'Glimmer Man', hatte ich in der Videothek schon öfter in der Hand jedoch aus verschiedenen Gründen noch nie ausgeliehen. So bekam ich also die Gelegenheit, den Film umsonst zu gucken.

Ein Serienkiller versetzt die Stadt in Unruhe. Er bringt stets Ehepaare auf bestialische Weise um, indem er sie im Bett erschießt und dann kreuzigt. Die Polizei ist ratlos. Es läuft zwar immer alles nach dem gleichen Schema ab, aber Spuren werden nie gefunden. Mit dem Fall beauftragt ist Jim Campbell (Keenen Ivory Wayans), ein schwarzer Großstadtbulle mit einer schnodderigen Schnauze. In dieser festgefahrenen Situation wird ihm ein New Yorker Kollege zur Seite gestellt.

Jack Cole (Steven Seagal) kleidet sich ungewöhnlich und benimmt sich auch so. Er spricht perfekt chinesisch, trägt Gebetskugeln um den Hals und versichert seinem neuen Partner, auf gar keinen Fall kämpfen zu können. Am ersten Tag seines Dienstantritts mordet der Serienkiller aufs Neue. Wieder ein Ehepaar, aber diesmal ist etwas anders. Das Päärchen kann nicht sofort identifiziert werden und auch noch nie wurde ein Mord in einem Motel verübt. Dies macht Cole stutzig. Als dann auch noch seine Ex-Frau und deren neuer Ehemann augenscheinlich auch dem Serienkiller zum Opfer fallen, sind Coles Instinkte voll geweckt.

Zusammen mit Jim macht er sich auf die Suche. Die beiden geraten in das Milieu der Russenmafia und in deren Zielkreuz. Jims Wohnung wird in Schutt und Asche gelegt und Jack entkommt nur mit Mühe einem Mordanschlag in der Wohnung eines Verdächtigen.

Ratlos wendet sich Jack an Mr. Smith (Brian Cox) vom CIA, seinen ehemaligen Arbeitgeber, mit der Bitte um einige kleinere Recherchen. Unterdessen werden Fingerabdrücke Jacks an der Leiche seiner Ex-Frau gefunden. Sofort gerät er unter Verdacht, den Mord selbst verübt zu haben. Er wird vom Dienst suspendiert und beginnt natürlich auf eigene Faust zu ermitteln ...

Die Geschichte reißt niemanden vom Hocker. Ist so oder so ähnlich sicher schon mal dagewesen. Allerdings haben andere Filme diese auch bestimmt schon interessanter und vor allem logischer erzählt. In 'Glimmer Man' kommt ein Zufall zum Anderen und irgendwie weiß 'Super-Cole' immer einen Ausweg, und wenn nicht wird alles mit einem weisen buddhistischen Spruch gelöst.

Seagal spielt mal wieder Seagal. Selbstverliebt und offensichtlich ohne jeden Regisseur tappst er durch die abstruse Story und beschränkt seine Mimik auf gelegentliches Kopfschieflegen. Das soll wohl asiatisch wirken, ebenso wie die schlecht choreografierten Kampfszenen. Herr Seagal sollte sich mal einen Jackie Chan Film ansehen.

Einzig Keenen Ivory Wayans versucht wenigstens etwas Licht in das Dunkel des Films zu bringen und bemüht sich, so gut zu spielen, wie er eben kann. Auf jeden Fall kann er das um Längen besser, als sein Hauptdarstellerkollege. Lockere Sprüche bringt jedoch auch Wayans nicht mit. Vielleicht würde das den Film erträglicher gestalten, so ziehen die vereinzelt eingestreuten Gags jedoch überhaupt nicht.

Der einzige Grund, warum ich den Film nicht ausgestellt habe, war die sehr gute Sounduntermalung. Ich mag es nun mal, wenn die Subwoofer grollen und wummern. Allein das Zuklappen der Türen im Polizeiquartier ist das Zuhören wert. Auch während Schläger- und Schießereien war genug Baß vorhanden. Nicht so erwähnenswert ist dagegen die musikalische Untermalung. Völlig belanglose Fahrstuhlmusik. Kein Vergleich mit z.B. 'Bad Boys'.

Also, diesen Film sollte man sich wirklich nur dann ausleihen, wenn man eingefleischter Seagal-Fan (gibt's die?) ist. Wer nur auf heftige Baßattacken steht, sollte lieber 'Star Wars' oder ähnliches gucken, da ist wenigstens noch etwas mehr auf der Kassette. Ich habe im Prinzip nichts anderes erwartet. Aber für umsonst, konnte ich mir den Film wohl angucken. Habe ich was zum Schreiben ... ;-)

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