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Fantastic Four

gesehen: 11.07.2005 "Kinoplex" Bad Oeynhausen

Bundesstart: 14.07.2005

Mir gefiel der Trailer zu den "Fantastischen Vier" ausnehmend gut. Superhelden, Action und ein bißchen Humor. Könnte klappen. Umso erfreuter war ich, als ich im Kinoplex Programm von der "NEWS-Preview" (was immer das sein mag) las. Also zack hin und Karten gekauft. Der Einlass gestaltete sich dann nicht ganz so komplikationslos, da der Verleih zwei zusätzliche Stormtrooper in Schwarz angeheuert hatte, um die zahlende Kundschaft auf Waff... äh ... Kameras zu durchsuchen. Und so ganz einverstanden war ich damit nicht (siehe Blog). Der erste Dämpfer vor'm Film also schon! Bleibt abzuwarten ob es sich überhaupt lohnt, den Film zu kopieren ...

Zum Inhalt ...

Ein guter Kaufmann ist Reed Richards (Ioan Gruffudd) nicht - wohl aber ein brillianter Wissenschaftler. Das unterscheidet ihn von seinem alten Studienkollegen Victor von Doom (Julian McMahon), welcher seinerzeit zwar keine guten Noten einheimste, inzwischen aber einen finanzstarken Konzern aufgebaut hat. Und eben daher steht Reed nun mit seinem Freund und Piloten Ben Grimm (Michael Chiklis) vor Victor und bettelt um einen Forschungsplatz auf dessen Raumstation. DNS Strukturen sollen untersucht werden um Krankheiten zu heilen. Von Doom stimmt zu, unter der Bedingung 75% des Gewinns abzugreifen und seine Freundin (und - welch Zufall - Ex von Reed) Sue Storm (Jessica Alba) als technische Leiterin mitzunehmen. Das Team soll komplettiert werden durch Storms kleinen Bruder Johnny (Chris Evans), der als Pilot herhalten soll.

Auf der Raumstation klappt zunächst alles nach Plan - bis der erwartete Strahlungssturm viel zu früh aufzieht. Ben befindet sich noch auf einer Außenmission und die Schutzschilde sind noch nicht hoch gefahren. Die Wissenschaftler bekommen die volle Ladung kosmischer Strahlung ab. Mit unerwarteten Folgen! Johnny kann auf Kommando anfangen zu brennen, Sue sich unsichtbar machen, Reed wird super-elastisch und Ben - na ja, er versteinert und wird unermeßlich stark und unangreifbar. Lediglich Victor bleibt unbehelligt ... bis sich plötzlich ein "Dr. Doom" anschickt, die "Fantastischen Vier" zu vernichten ...

Hmm ...

Tim Story? Wer war das noch ... ARGH ... der Typ, der "New York Taxi" verbrochen hat. Die Fantastischen Vier sind ja nun nicht erst gestern als Comic auf dem Markt. Eigentlich hätte Herr Story da doch 'ne Geschichte (um mal 'n Witz zu bringen, der denen im Film nicht nach steht) haben müssen. Aber nein, da wird mit dem Holzhammer die Truppe zusammengestellt - so viele Zufälle tun beim Zusehen weh - und mit Dialogen aus Fips Asmussens Giftschrank, wird versucht Humor auf die Leinwand zu bringen.

Leider ist jede Folge der Rappelkiste witziger als das was die TV-Darsteller Truppe da von sich gibt. Bei Dr. Troy ... äh ... Doom wartete ich ständig darauf, dass er Jessica Alba mit 'nem Edding die Stellen aufmalt, wo er das Drüsengewebe noch unterfüttern könnte - obwohl das vorhandene eigentlich schon reichte. Jedenfalls wurde der aus selbst regulierenden Molekülen hergestellte Anzug von Sue Storm zur Zufriedenheit des männlichen Publikums gefüllt. Wenigstens an der Stelle die volle Punktzahl 10 von 10. Inwieweit diese Ausstattung Original oder Effekt war, kann ich nicht sagen. Tatsache ist, dass die Effekte, soweit sie beim dem ganzen Gerede überhaupt vorkamen, halbwegs auf dem Stand der Technik waren.

Johnny Storm sah brennend ganz gut aus, seine Schwester als Unsichtbares Girl ebenfalls ;-) nur als Reed zum ersten Mal lange Finger machte, musste ich unwillkürlich an die Knetmännchen aus "Hallo Spencer" denken. Auch der Lichtblick des Film, Michael Chiklis als Das Ding, wirkte sehr, sehr unecht. Ich habe ständig darauf gewartet, dass sein steinernes Kostüm eindrückt und man den Schaumstoff erkennt. Dr. Doom machte dann wirklich das Licht aus. Metallimplantate stehen Seven of Nine einfach besser.

Wenn jetzt noch das gehalten würde, was der Trailer verspricht, nämlich Action, Action, Action! Aber da muß man als Zuschauer leider ein wenig warten und die wenigen Momente nicht verpassen. Die Fantastischen Vier hauen selten drauf mit ihren Kräften - die müssen ja zunächst auch erst einmal erkundet werden. Blöd nur, dass Stan Laurel seinerzeit deutlich unterhaltsamer mit seinem Daumen Feuerzeug gespielt hat, als Milchbubi Chris Evans es tut. Die anderen Superkräfte werden ähnlich betulich und auf TV-Doppelfolgen Niveau vorgestellt. Dazwischen nervende Diskussionen darüber, wer mit wem und wie lange und warum und warum nicht.

"Fantastic Four" will Ernst sein und das ist sein Problem. Der Film ist so müllig, dass er nicht mal witzig wäre, wenn er damit kokettieren würde. Spannung Fehlanzeige, ein Funke zwischen Reed und Sue? Wo? Dr. Doom ist bedrohlich? Ungefähr so furchteinflößend, wie mein Lidl-Wasserkocher. Es passt einfach nichts zusammen und die erwartete Action macht sich rar und ist dann auch noch altbacken, uninspiriert und vorhersehbar. Eigentlich sind es nur 2 richtige Sequenzen, wenn die 4 ihre Kräfte öffentlich machen und der Showdown. Das reicht für die Laufzeit einfach nicht.

Schade, ich hatte mich gefreut, aber der Film erfüllt die Erwartungen wirklich in keiner Weise.

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