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Kino - dafür werden Filme gemacht

Evolution

"Residenz" Bückeburg (18.07.2001)


Doppelsneak und dann geht's erst um viertel vor Elf los. Das mag ja 'ne lange Nacht werden. In weiser Voraussicht hatte ich mir den nächsten Tag freigenommen, damit mir im Büro nicht die Augen zufallen. Thomas konnte ich mit dem Versprechen locken, daß "Evolution" und "Der Schuh des Manitu" laufen würden ... selbtsverständlich ohne dafür irgendwelche Belege zu haben ;-)

Zum Inhalt ...

Dr. Ira Kane (David Duchovny) schlägt sich seine Zeit an der Uni mit minderbemittelten Studenten um die Ohren, die eine Zelle nur in Verbindung mit dem Knast kennen und bei Einzellern an Strafgefangene mit wenig guten Manieren denken. Sehr gelegen kommt ihm daher der Absturz eines Meteoriten direkt vor den Toren der Stadt, da er sich daher einiges an Reputation erhofft. Der tumbe Feuerwehrsanwärter Wayne Green (Seann William Scott) wurde bei einer Privatübung fast von dem intergalaktischen Steinklumpen erschlagen und wagt sich nun zusammen mit Kane und dessen Kollegen Dr. Harry Block (Orlando Jones) in den vom Meteoriten aufgeworfenen Krater und setzen damit eine ganz besondere Art der Evolution in Gang ...

Hmm ...

Ivan Reitman greift hier fast eins zu eins den Stoff wieder auf, den er 1984 in "Ghostbusters" mit den Komödianten Murray, Aykroyd, Weaver, Ramis und Moranis als erster sehr erfolgreich aufgegriffen hat. Danach kamen reichlich Nachfolger ähnlicher Art, unter anderem von Reitman selbst der zweite Teil seiner Geisterjäger Geschichte, die teilweise sogar - siehe "M.I.B." - noch einen drauf setzen konnten.

"Evolution" ist eigentlich kein eigenständiger Film, sondern bedient sich was Idee, Ausstattung und Story angeht, ausführlich bei so gut wie allen Vorgängern. Tumbe 0815-Typen werden nicht unbedingt wider Willen, aber garantiert wider Können zu Helden und Weltrettern. So einfach und belanglos die Geschichte. Reitman schafft es trotzdem, ein Gagfeuerwerk zu zünden, welches vielleicht nicht besonders hoch brennt, aber einen langanhaltenden Glitzerregen erzeugt und für ein dauerhaftes Grinsen sorgt. Vereinzelte wirklich gute Spitzen halten den Spannungsbogen hoch und den Zuschauer bei Laune. Daß das Niveau der Zoten teilweise recht niedrig und vulgär ist, scheint ein Zeichen der Zeit zu sein und vom Kinogänger so gewollt. Sei' drum, wenn's denn tatsächlich witzig ist.

Einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen leisten die gut aufgelegten Schauspieler, allen voran Duchovny und Scott. Ersterer gibt sich gar keine Mühe großartig anders zu sein als in seiner Paraderolle aus Akte-X. Und das paßt zu "Evolution" wie die sprichwörtliche Faust auf's Auge. Auch Flachkomiker Scott bringt einen weiteren Beweis, daß blödes Grinsen durchaus gelernt und gekonnt sein will. Er jedenfalls kann es! Julianne Moore möchte witzig sein, allein fehlen ihr dazu geeignete Szenen. So schlägt sie sich passabel und fehlbesetzt durch das Gewusel von fliegenden Aliens und spritzendem Schleim.

Die letzten 15 Minuten waren mir dann aber doch zu plump und "groß". Hochhaushoch wachsenden Schleimklumpen einen überdimensionalen Einlauf verpassen ist denn doch zu doof. Auch wenn die CGIs - wie im ganzen Film und bei dem Budget eigentlich auch selbstverständlich - ziemlich klasse waren. Da hätte ein Gang weniger ganz gut getan. Ansonsten sehr amüsante Unterhaltung auf eher niedrigem Niveau.

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