Seit jeher (eigentlich seit ich das erste Mal Star Wars sah) habe ich eine Schwäche für Science Fiction Filme. Seitdem haben sich allerdings auch die Ansprüche, die ich an so einen Film stelle, gestiegen. 'Event Horizon' hat mich mit den Vorschauen diesbezüglich neugierig gemacht. Leider lief der Film in der Januar Sneak Preview des Bielefelder Astorias. Leider deshalb, weil ich an dieser Vorstellung nicht teilnehmen konnte, und daher niemanden fand, der nochmal mit mir in den Film wollte. Also mußte wieder einmal die rauchfreie 15.00 Uhr Vorstellung in der Leiter herhalten. Meine bevorzugte Vorstellung für Single-Kinobesuche ;-)
In einer erdnahen Raumstation wartet Dr. Weir (Sam Neil) auf den Flug mit einem Rettungsraumer Richtung Neptun. Es ist das Jahr 2047, sieben Jahre nachdem die 'Event Horizon', ein Experimental- Raumschiff, auf eine Reise jenseits der Grenzen unseres Sonnensystems geschickt wurde. Dr. Weir entwickelte dieses Schiff und den neuartigen Antrieb, der Geschwindigkeiten jenseits der des Lichts erlaubt. Leider funktionierte dies nicht so wie geplant, beim Start verschwand die 'Event Horizon' von den Überwachungsbildschirmen. Nun sind jedoch seltsam verstümmelte Funksignale aufgefangen worden, als Quelle wurde der verschollene Raumer ausgemacht. Zusammen mit der rauhen Rettungscrew der 'Lewis & Clark' unter der Führung des Kapitäns Miller (Laurence Fishburne) macht sich Weir auf den Weg Richtung Neptun. Nach 56 Tagen in Schlaftanks ist das Ziel erreicht. Tatsächlich wird in den oberen Atmosphärenschichten des Riesenplaneten die scheinbar friedliche 'Event Horizon' entdeckt. Lebenszeichen von Menschen sind bei ersten Scans nicht zu entdecken, jedoch auch nicht keine Lebenszeichen. Der Rettungscrew ist das Ganze suspekt und sie würde lieber sofort als in der nächsten Minute umkehren. Miller sieht das jedoch professioneller und nach kurzer Zeit dockt die 'Lewis & Clark' an das ungleich größere und ältere Schiff an. Schnell und routiniert verbindet die Crew mittels einer Nabelschnur die beiden Schiffe und ein Erkundungsteam betritt die Horizon, die sich als gar nicht beschädigt präsentiert. An Bord ist zwar einiges durcheinander, aber die meisten Systeme funktionieren einwandfrei und lassen sich schon bald hochfahren. Merkwürdigerweise scheinen die wenigen Retter jedoch nicht allein an Bord zu sein, auch wenn außer einer Leiche niemand von der alten Crew zu finden ist. Nach und nach machen alle sehr real scheinende Entdeckungen ...
Allein war ich nicht im Kino, aber viele andere Besucher waren auch nicht da. Insgesamt zehn Personen wollten sich diesen Film von Paul Anderson an diesem Nachmittag ansehen. Enstprechend verteilt saß man in dem ca. 300 Plätze großen Saal. Und als dann das Licht ausging und der Film begann fühlte ich mich richtig wohl. Den Anfang mit dem Schwenk von der Wohnkapsel Dr. Weirs über die gesamte Raumstation fand ich ziemlich beeindruckend. Auch alle übrigen Schwereloseffekte wie Wassertropfen, schwebender Unrat oder Gegenstände waren in dieser überzeugenden Manier gemacht. Die Musik war sehr ... betonend ... man wußte also immer wenn etwas unerwartetes passiert, zumindest dachte ich ich wüßte es :-) Trotzdem bin ich mehr als einmal richtig zusammengezuckt und nach einer Stunde war mir so allein in dem großen, dunklen Saal schon ein wenig unbehaglich (buh!). Von der Warte aus betrachtet war der Film denn wohl auch gut, man kann ihm jedenfalls nicht absprechen, daß er bewegt - wie auch immer. Meistens bewegte er auf der schrecklichen, erschrecklichen Welle, d.h. es floß Blut in Strömen, es wurde gemetzelt und zerschmettert was da war. Und da waren hauptsächlich die sich redlich mühenden Schauspieler. Laurence Fishburne spielt einen überzeugenden Raumschiffkapitän, der schon viel gesehen hat und auch nur das glaubt. Sam Neil ist zu Anfang recht nett, aber als er später zum Cenobiten mutiert nahm ich ihm das nicht mehr so richtig ab. Wirkte etwas aufgesetzt und ich glaube, er fühlte sich da auch nicht so sicher in seiner Rolle. Der Rest der Mannschaft reicht immerhin zum Stichwort geben und als Comical-Element á la Eddie Murphy, wenn z.B. Richard T. Jones (Cooper) mit einem lustigen Spruch auf seinen Lippen mit seinem Sauerstoffvorrat im Weltall manövriert. Das paßte überhaupt nicht zum Film. Also ging ich aus dem Kino und wußte nicht so recht ob ich jetzt gut gelaunt sein sollte, weil ich einen guten Film gesehen hatte oder weil ich keinen richtig schlechten sah. Letzteres hatte ich nämlich erwartet. Zumindest habe ich mich über den Eintritt nicht geärgert und das ist mir schon mal ab und zu passiert. Ich sage: eher gut! |