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"Der dummschwaetzer"
(14.05.1997) | Cable Guy
Endlich hatte ich mal Urlaub wenn's eine Preview gab! Also war es mir von vornherein recht egal, welcher Film wohl laufen würde. Sonst bin ich schon immer ein wenig nöckelig, wenn eine Schmonzette á la Aus nächster Nähe gezeigt wird. Heute mal nicht. Zu allem Überfluß war es auch noch mein Vorgeburtstagsabend, so daß ich wirklich rundherum zufrieden war!

Tja, 22.30 Uhr, das übliche Gedrängel, und plötzlich versucht ein Astoria Mitarbeiter den Con-Air Aufsteller vor den Eingang des Astoria III zu stellen. Offensichtlich kommen immer weniger Leute in die Previews. Tatsächlich lief der Film nur in Saal I. Kein Wunder bei den vielen mittelmäßigen Filmen der letzten Zeit (obwohl es ja im Moment wieder aufwärts geht).

Dies ist Jim Carreys neuer Film nach Cable Guy. Die Ausschnitte der Trailer gefielen mir ausnehmend gut (offensichtlich auch anderen, denn als klar war das es "Liar Liar" wird, sprangen sogar einige jubelnd aus ihren Sitzen), blieb zu hoffen das der Film die Erwartungen erfüllte.

Fletcher Reede (Jim Carrey) ist ein wirklich erfolgreicher Rechtsanwalt. Lügen sind sein Leben, und so hat er auch schon die aussichtslosesten Fälle zu Gunsten seiner Clienten gewonnen. Doch das hat auch negative Seiten. Sein Job spannt ihn so sehr ein, daß keine Zeit für seinen kleinen Sohn, welcher bei seiner von ihm geschiedenen Frau Audrey (Maura Tierney) lebt, bleibt. Er verspricht zwar dauernd sich mit ihm zu treffen, löst diese Versprechen aber ebenso regelmäßig nicht ein.

Am Abend des 5. Geburtstages seines Sohnes, schafft es Pappa Reede mal wieder nicht zu Hause zu erscheinen, da er ein wichtiges "Gespräch" mit seiner Chefin hat. Völlig verzweifelt wünscht sich Sohnemann beim Geburtstagskuchenkerzen Ausblasen, daß sein Vater doch wenigstens einen Tag nicht mehr lügt. Und wie das bei Wünschen kleiner 5-jähriger Jungen nun mal ist, geht dieser Wunsch natürlich in Erfüllung.

Prompt antwortet Fletcher auf die Standardfrage seiner Chefin nach dem 'Gespräch' "War's für Dich auch so schön?" mit "Ich hatte schon mehr Spaß!", was ihm die Chancen einer Beförderung natürlich drastisch verringert. Panisch verläßt Fletcher das Büro und fährt nach Hause. Am nächsten Morgen wird der Weg zur Arbeit allerdings schon zur Tortur, weil er jede Floskelfrage von Arbeitskollegen und Passanten der Wahrheit gemäß beantwortet! Wer macht das schon ... ? Und dann ist da auch noch dieser wichtige Termin vor Gericht ...

Von "Cable Guy" war ich ja maßlos enttäuscht, doch hier hat sich Carrey, wenn auch nicht selbst übertroffen, so doch sehr gut verkauft. Von "Dumm und Dümmer" ist der Film zwar meilenweit entfernt, aber immer wenn Fletcher anfing die Wahrheit zu sagen und dabei Carreys unnachahmlichen Grimassen gezogen wurden, mußte ich schon arg lachen. Zwischenzeitlich kann Carrey sogar ganz ernst und normal gucken "So kenne ich Dich ja gar nicht". Auch die (unsägliche :-) Schmonzettenhandlung war ganz gut zwischen den Gags plaziert und störte nicht so sehr die Abfolge von Grimassen und Sprüchen.

Mit gestreßten Vätern läßt sich im Moment anscheinend gut Geld verdienen in Hollywood, ist dies doch schon der dritte (?) Film nach Multiplicitiy und Versprochen ist Versprochen, der das Thema aufgreift. Und "Liar Liar" hat es geschafft dabei eigenständig und witzig zu bleiben.

Für eine Sneak-Preview mehr als ausreichend und auch für den normalen Kinobesuch geeignet.

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