So, "Hardball" ist nach der Pause schon fast vergessen, da müssen wir uns auch noch sputen, weil wir uns festgequatscht haben. Die ersten Sekunden haben wir dann verpaßt, aber mehr als ein paar Credits werden uns wohl nicht entgangen sein. Zum Inhalt ...Edmont Dantès (James Caviezel) muß sich schnell entscheiden, als sein Kapitän vor Elba durch eine Hirnhautentzündung ins Koma fällt. Er enstcheidet sich, den besinnungslosen mit einem Beiboot auf die Insel zu bringen um dort medizinische Unterstützung zu erhalten. Nach ein paar Mißverständnissen mit den dortigen Bewachern des im Exil befindlichen Napoleon Bonaparte, gelingt dies auch. Dantès und sein Busenfreund Fernand Mondego (Guy Pearce) bekommen Unterkunft für eine Nacht und Hilfe für den Kapitän. Während der Nacht steckt Napoleon dem naiven Dantès einen Brief zu, den er einem altem Freund übergeben soll. Unter der Nacht verstirbt der Kapitän und Dantès und Mondego verlassen die Insel. Zurück in Marseille wird Dantès vom Reederei Eigner zum Kapitän befördert und kurz darauf von Monsieur de Villefort (James Frain) wegen Hochverrats verhaftet! Der Brief Napoleons enthielt vertrauliche Wachpläne, die eine Flucht ermöglichen sollten. Dantès wird ins Chateau D'if gesteckt und vegetiert vor sich hin. Nach etlichen Jahren im Kerker lernt er auf äußerst ungewöhnliche Art den ebenfalls seit Jahren inhaftierten Abbé Faria (Richard Harris) kennen. Gemeinsam arbeiten sie an einem Ausbruch - Dantès getrieben von unbändigem Haß und Rachegelüsten gegen die, die ihn unschuldig einkerkerten! Hmm ..."Sieht ja ganz gut aus, auch wenn jeder die Geschichte schon kennt." raunte ich meiner Frau nach ein paar Minuten zu. Umso überraschter war ich, als sie mir zu verstehen gab, die Geschichte noch nie ganz gesehen oder gelesen zu haben. Offensichtlich gibt es für Kevin Reynolds Film also doch eine Rechtfertigung ;-) *Ich* habe mich jedenfalls gewundert, warum man diesen Stoff noch einmal adaptiert hat - und das ohne in irgendeiner Form großartige Änderungen zu bestehenden Interpretationen einzuführen. So gibt James Caviezel einen absolut glaubwürdigen, von Hass und Rache getriebenen Edmond Dantes und Guy Pearce ist in seiner Rolle als Ex-Bester-Freund, Nebenbuhler und Widersacher wunderbar verkommen und gemein. Auch die anderen Figuren sind passend besetzt und geben dem Geschehen Tiefe und Spannung. Besonders gut gefallen und - aufgrund der Story mehr als natürlich - viel zu kurz auf der Leinwand Richard Harris als Abbé Faria. Die Ausstattung von "Der Graf von Monte Cristo" ist gelungen und wirkte zumindest auf mich als Laien stilsicher. Auch wenn die Montgolfiere ein ganz klein wenig übertrieben war und nicht so recht ins Bild paßte ... ein bißchen übertreiben muß man wohl, um sich von den anderen Verfilmungen abzuheben. Große Patzer leistet sich Kevin Reynolds nicht und präsentiert eine über die ganze Laufzeit spannende und actionreiche Verfilmung des altbekannten Stoffes von Alexandre Dumas. Im Gegensatz zu dem vorher gezeigten, unsäglichen "Hardball" entschädigte "Der Graf" voll und ganz für den entgangenen Nachtschlaf. |