In den letzten 3 Astoria Previews wurden bereits die Trailer für diesen Gruselschocker von Peter Hyams gezeigt. Und die versprachen schon einiges. Düstere Stimmung und unerträgliche Spannung. Also machten wir uns auf den Weg nach Bielefeld ins Astoria. Der Film lief zwar "nur" in Saal 4, aber meiner Meinung nach ist jedes Kino im Astoria besser als eines der anderen in Ostwestfalen-Lippe. Früh dort angekommen, konnten wir sehr gute Plätze genau in der Mitte des Saals ergattern, der Vorhang ging auf ...
Aus dem brasilianischen Urwald schickt ein Biologe einige Kisten mit Statuetten zu einem naturkundlichen Museum. Darunter ist auch eine Kiste in welcher sich nur Blätter befinden, Blätter mit denen im Museum niemand etwas anfangen kann und so werden sie verbrannt. Bis auf ein paar Exemplare, die sich die neugierige (und hübsche :-) Evolutionsbiologin Dr. Margo Green (Penelope-Ann Miller) mitnimmt um sie später zu untersuchen.
Am Abend der Ankunft der Kisten wird auf bestialische Weise ein Nachtwächter im Museum umgebracht. Der Mann weist schreckliche Verletzungen auf und ist völlig zerfetzt. Das paßt der Museumsleitung aus verständlichen Gründen natürlich gar nicht, hält doch so ein Mord die Besucher fern. Zu allem Überfluß steht in 3 Tagen auch noch eine große Gala an, bei der eine neue Ausstellung eröffnet werden soll, von der sich große Spendenbeträge erhofft werden. Dies alles droht nun ins Wasser zu fallen, da die Polizei unter Leitung von Lt. Vincent D'Agosta (Tom Sizemore) das Gebäude bis auf weiteres gesperrt hat. Es wird vermutet, daß der wahnsinnige Killer sich noch immer in den weitläufigen Kellern des alten Museumsgebäudes aufhält.
D'Agosta entdeckt im Laufe der Ermittlungen verblüffende Übereinstimmung mit einigen Morden die auf dem Schiff, welches die Kisten von Brasilien zum Museum gebracht hat, geschehen sind. Entgegen aller seiner Bedenken drückt der Bürgermeister der Stadt jedoch die Freigabe des Gebäudes für die Gala durch. Fieberhaft wird trotzdem mit Spürhunden im Museum weitergesucht. Während der feierlichen Eröffnung der neuen Ausstellung machen die Polizisten in der Kanalisation unter dem Museum jedoch eine schreckliche Entdeckung ...
Wider Erwarten hat sich der Saal des Astoria 4 in sehr kurzer Zeit bis auf den letzten Platz gefüllt. Sogar auf der Treppe haben noch Leute Platz genommen. Wider Erwarten wurden jedoch auch sehr wenige Filmtrailer gezeigt. Eigentlich finde ich das am Kinobesuch immer sehr wichtig. Na ja.
Lange Zeit war kein solcher großangekündigter Horrorfilm, und es ist tatsächlich ein Horrorfilm, im Kino zu sehen. Da ich mir so etwas ganz gerne ansehe, hatte ich natürlich auch von vornherein eine ziemlich positive Einstellung zu dem Film. Das soll aber meine Kritik hier nicht beeinflussen ;-). Der Film ist sehr dunkel gehalten und wirkt allein dadurch in einigen Szenen schon bedrohlich. Wunderbar dazu paßt auch der Soundtrack. Zu allem Überfluß ist aber auch die Handlung des Films ausgesprochen spannend. Es ist jedenfalls das erste Mal seit langer, langer Zeit gewesen, daß ich bei einem Film so schweißnasse Hände und Herzklopfen bekommen habe.
Ich war auch sicher nicht der einzige, welcher oft richtig zusammengezuckt ist, wenn wieder von irgendwoher das Relikt (oder auch nur ein Hund :-) ins Bild schoß. Das hatte ich das letzte Mal bei Carpenter’s "The Fog", und das ist wirklich lange her. Völlig schleierhaft ist mir in diesem Zusammenhang, wie der Film bei der FSK die Freigabe "ab 16" erreichen konnte. Der Film ist nämlich nicht nur sehr spannend, sondern springt auch nicht gerade zimperlich mit den Opfern des Reliktes um. Da werden die zerfetzten Körper schon mal in Großaufnahme (wenn auch nicht lange) gezeigt. Am meisten gewundert habe ich mich aber, daß die Szene in welcher der Kopf eines Opfers abgetrennt wurde in (anscheinend) voller Länge im Film belassen wurde. Tja, unergründlich sind die Wege der Selbstkontrolle ...
Die Personen des Films wirken alle durchaus glaubwürdig, allein Penelope-Ann Miller nahm ich die abenteuerlustige Forscherin nicht so richtig ab. Vor allen Dingen im Showdown war das denn doch ein wenig zu viel Actionheldin für eine Forscherin. Das konnte Geena Davis in "The Long Kiss Goodnight" besser. Ansonsten wird wieder mal ein Hund vor dem Gemetzel verschont (wenigstens muß eine Töle dran glauben ;-) und das Ende ist auch irgendwie Hollywood-like.
Wahrscheinlich wird es aber trotzdem eine Fortsetzung geben, im Buch wird das angeblich noch viel deutlicher. Und die würde ich mir auf jeden Fall ansehen, wenn sie nur halb so gut ist wie dieser Film!