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Kino - dafür werden Filme gemacht

Blue Crush

30.07.2003 Residenz (Bückeburg)

Lang ist's her, daß ich hier den letzten Text veröffentlicht habe. Schulisch stark im Streß und auch sonst nicht ganz frei in der Birne habe ich zwar die Sneaks relativ regelmäßig besucht, aber nichts zu Papier ... äh ... Datei gebracht habe. Nun, da bin ich wieder ;-) Trotz der starken Konkurrenz der "T3" Preview besuchte ich die herkömmliche Sneak im Bückeburger Kinocenter und wurde mit einem sehr wohl klimatisierten Raum belohnt. Einige Besucher gingen sogar soweit, von "zu kalt" zu reden ... Die Temperatur sollte wohl den Gegenpol zum folgenden Film bilden ...

Zum Inhalt ...

Anne Marie (Kate Bosworth) steht seit ihrer frühesten Kindheit auf den Brettern, die auf Hawai die Welt bedeuten. Und das sind nicht die Bohlen einer Theaterbühne, sondern die gewachsten und geschliffenen Boards der männlichen und weiblichen Surfergemeinde. Doch seit drei Jahren ist der Mut ein wenig geschwunden und Anne Marie surft nur noch an den ruhigen Stellen. Damals ist sie in den riesigen Brechern vor einem Riff nach einem Aufprall auf den Felsen fast ertrunken. Doch es drücken die Schulden um die Miete für das Haus, welches sie mit ihrer kleinen Schwester Penny (Mika Boorem) und ihren beiden Freundinnen Eden (Michelle Rodriguez) und Lena (Sanoe Lake) bewohnt. Der Job als Reinigungskraft im lokalen Nobelhotel bringt nicht viel ein und so ist das anstehende "Pipeline Masters" die letzte Chance um aus dem Surfen ein wenig Kohle zu gewinnen.

Das Turnier ist das härteste der Insel und nur die Besten treten dort an. Anne Marie trainiert wie besessen - bis sie zufällig auf den smarten Quarterback Matt (Matthew Davis) trifft, der auf der Insel mit seinem Team einen Trainingsurlaub verbringt. Matt bringt Anne Marie und ihren Terminplan ganz schön durcheinander - sehr zum Leidwesen ihrer Freundinnen, die das Turnier und die damit verbundene Kohle schon den Bach runter gehen sehen ...

Hmm ...

Der Vorspann war ja ganz nett. In Falschfarben und mit netter akustischer Untermalung (soweit man die Geräusche vom Geboller der über uns stattfindenden "T3"-Preview unterscheiden konnte) wurden da schicke Surfer(innen) und gewaltige Wellen gezeigt. Na, kann ja was werden. Danach ging's dann Rockymäßig weiter, Training allein und zu unchristlich früher Zeit am Strand, Klimmzüge und dann zurück und sich um die Familie kümmern. Nur das es kein gestähltes Muskelpaket ist, was hier trainiert, sondern die sonnenblondierte Kate Bosworth präsentiert den ansehnlichen Körper im knappen Bikini. Danach präsentiert Sanoe Lake das Gleiche noch einmal, um daraufhin von Michelle Rodriguez in derselben Disziplin knapp geschlagen zu werden.

Eigentlich war's das schon. Der Film plätschert dann von einer Präsentation eines Bikinis oder einer Bermuda zur nächsten, ab und an unterbrochen von Billabong (oder so) Werbung. Irgendwann gerät Matthew Davis in den Plot und bringt mit seiner Footballtruppe und den komischen Quotenschwarzen (oh, das war jetzt nicht korrekt ... aber so ist es in dem Film leider) ein paar Lacher und ein wenig Romantik aus dem Kitschregal ins immer sonnige Hawai.

Hätten die Protagonisten nicht von Zeit zu Zeit die Badebekleidung gewechselt, wäre mein Blick wahrscheinlich schon vor Ablauf einer Stunde zum Handgelenk und der dort befindlichen Uhr gewandert. 60 Minuten kann man das Filmchen bequem ertragen. Putzigerweise meinten Erstlingsregisseur John P. Johnson und sein Co-Schreiber John Stockwell aber noch irgendwo Handlung für 45 Minuten gefunden zu haben. So lange quälte sich der Streifen jedenfalls noch mit immer gleichen Surfaufnahmen weiter.

Diese Aufnahmen sind technisch und optisch zunächst wirklich schick anzusehen, verlieren nach der x-ten Wiederholung aber auch ihren Reiz. Genauso wie die wenigen Fäden, die die Handlung beginnt und jedesmal mit einem Grinsen, Lächeln oder "Komm' wir gehen Surfen ..." abbricht und nicht ordentlich weiterführt. Wenn doch nur alles so einfach wäre. Spannung ist jedenfalls Fehlanzeige bei "Blue Crush". Besondere schauspielerische Leistungen sucht man auch vergebens. Bleiben wirklich nur die Surfszenen. Da diese aber nicht besonders variierten, hätte es eine Zusammenfassung im aktuellen Sportstudio genauso getan, wie dies 1 3/4 Stunde im Kinosessel.

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