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Kino - dafür werden Filme gemacht

Die Legende von Bagger Vance

"Residenz" Bückeburg (31.01.2001)

Ziemlich dösig von mir, mir einen Termin um 7.30 Uhr am Donnerstag morgen zu machen, wenn ich am Mittwoch in die Sneak-Preview möchte. TsTsTs. Selbst schuld. Aber wenn ich denn schonmal nicht alleine fahren muß, nutze ich doch die Gunst der Stunde und hole den Schlaf einfach einen Tag später nach.

Zum Inhalt ...

Als junger Mann ist Rannulph Junuh (Matt Damon) der Star am Golfhimmel in Savannah in den Südstaaten der USA. Kein Golfturnier, welches er nicht gewinnt und kein Junge, der nicht so spielen möchte wie er. Es sieht so aus, als könnte es das Glück nicht besser mit ihm meinen. Die Hochzeit mit der bezaubernden Adele Invergordon (Charlize Theron) - Tochter aus reichem Hause - ist abzusehen und die Sportreporter beginnen ein Auge auf ihn zu werfen.

Doch dann kommt der erste Weltkrieg und Junuh wird an die Front geschickt. Nachdem seine Einheit bei einem Angriff vernichtet wird, plagen Junuh Gewissensbisse und er kehrt nicht mehr in seine Heimatstadt zurück. Als der neuen Golfanlage seiner Ex-Verlobten das Aus droht, versucht diese ihn zu einem letzten Golfturnier zu überreden. Nur wie spielen ohne Mut und Schwung? Da scheint der plötzlich auftauchende Caddy Bagger Vance (Will Smith) die Lösung zu präsentieren ...

Hmm ...

Vor zwei Jahren hat Robert Redford zuletzt hinter der Kamera gestanden und den ruhigen, auch für nicht Pferdenarren nett anzusehenden "Pferdepflüsterer" auf die Leinwand gebracht. "Bagger Vance" ist von einer ähnlichen Ruhe und erzählt langsam aber mit viel Humor die Geschichte vom demotivierten und desillusionierten Golfspieler.

Dieser Golfspieler wird gegeben von Matt Damon ... und der macht das richtig gut. Er schafft es wunderbar die Zerrissenheit Junuhs darzustellen, die Liebe zu seinem Spiel, der Wille es wieder zu versuchen und gleichzeitig die Erkenntnis, daß es doch irgendwie nicht einfach so wie früher weitergeht ist jederzeit greifbar und glaubhaft. Er ist mit Sicherheit einer der besten Nachwuchskräfte, die Hollywood zur Zeit zu bieten hat.

Überraschenderweise kann Will Smith in dieser Disziplin mithalten und präsentiert einen ruhigen, bedachten - fast schon weisen - Caddy ohne jede "Fresh Prince" Kasperei. Sehr wohltuend, ich würde Smith gerne in weiteren Rollen dieser Art sehen, er wirkte sehr überzeugend und natürlich. Dagegen ist Charlize Theron mal wieder sehr hübsch, aber teilweise sehr blaß. Zwar ist ihr Spiel solide, es wirkte auf mich jedoch zumeist sehr bemüht und teilweise überdreht. In jedem Fall kann sie keinesfalls mit ihren männlichen Kollegen mithalten.

"Die Legende von Bagger Vance" war trotz der sehr ruhigen Inszenierung, der dunklen Farben, des einschmeichelnden Soundtracks und der vorgerückten Stunde alles andere als ein Langweiler oder eine Schlaftablette. Trotz der knapp über 2 Stunden Kino, war ich jede Minute hellwach und am Ende sogar überrascht, daß der Film schon zu Ende ist.

Nicht verpassen.

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