Dies sollte mein zweiter Besuch des neuen Flebbe Filmpalastes sein. Irgendwie habe ich vor der Eröffnung des neuen CinemaxX gedacht, daß ich öfter dort sein werde ... Parken mußten wir wieder im Bahnhofsparkhaus und darum war es auch 10 vor acht, als wir unsere Tickets für den größten Saal in Bielefeld lösten. Wenn ich nun gedacht hatte, dort schon auf ein gespannt wartendes Publikum zu treffen, so hatte ich mich getäuscht. Es herrschte ein Trubel wie in einem Ameisenhaufen. Die Leute rannten umher und stolperten im Schummerlicht die Gänge rauf und runter. Die Krönung des Ganzen war jedoch eine mittelprächtige Schlägerei, die entstand als ein paar HiWis, die offensichtlich nicht die Bedeutung des Wortes "Platzkarte" kannten, mit Leuten aneinander gerieten, die die Nummern der besetzten Stühle auf ihren Eintrittskarten hatten. Da purzelten tatsächlich einige Leiber über die Stuhlreihen. Sachen gibt's. Nach diesem Intermezzo war es eigentlich klar, daß das Publikum aus Aushilfszuschauern bestand. Hinter mir ExtremKartoffelchipsTütenKnisterer und direkt neben mir hatte eine TeilzeitLabertasche, die offensichtlich die letzten 10 Jahre kein Kino von innen gesehen hatte, Platz genommen. Jedenfalls schienen die staubigen Werbetrailer für sie megawitzig zu sein. Ich werde das CinemaxX in Zukunft, zumindest um 20.00 Uhr, meiden. Das hält ja kein Mensch aus ... Zum Inhalt ...
Hmm ...Aus den Trailern entnahm man, daß es sich hier um einen waschechten Actionfilm mit einem Heroen dies Genres - unser aller Bruce - handeln würde. Dementsprechend begann "Ausnahmezustand" denn auch. Wüstensöhne mit standesgemäßen deutschen Limousinen, die nach 10 Minuten zersiebt im Sand stehen. Heftige Explosionen in den und Polizeifahrten mit Blaulicht durch die Straßenschluchten von New York. Scheint Action zu sein. Edward Zwick hat aber seinem Publikum noch mehr vermitteln wollen und daher auch Dialoge eingebaut.
Wobei wir beim Stichwort wären. Bruce wäre nun ja prädestiniert gewesen den Film in die "richtige" Richtung zu drehen. Unglücklicherweise ist sein Name wohl nur deshalb auf der Besetzungsliste, damit die Leute in den Film rennen. Eine wirklich große Rolle bekleidet er nicht, diese füllt er aber mit gewohnter Präsenz, Wortkargheit und schiefem Mund aus. Routiniert wie immer. Tja, was bleibt also? Viel Lärm um nichts am Ende. Völlig korrekt bekommen am Ende die Leute das, was sie in einer glatten, nicht aneckenden Produktion verdienen. Die vermeintlich Bösen werden bestraft, die Guten gehen gestärkt aus der Misere hervor. Edward Zwick ist anzurechnen, daß er das Thema Terrorismus im eigenen Land überhaupt angefaßt und daß er die Action ordentlich inszeniert hat. Vom Rest muß man leider sagen, daß er nach ein bis zwei Wochen vergessen sein wird. |