Seit dem 05.11.1998 in den deutschen Kinos zu finden, ist ein weiterer Animationsfilm im Stile von "Toy Story" oder "Small Soldiers". In "Antz", zu deutsch "Ameisen", wird den kleinen staatenbildenden Insekten, unter massiver Zuhilfenahme der Computer, Leben eingehaucht.

Z-4195 (Stimme von Woody Allen) ist eine Arbeiterameise, die den ganzen Tag in den Minen des Ameisenbaus arbeitet. Z ist nicht sonderlich zufrieden mit seinem Leben und ziemlich depressiv und somit Dauergast bei seinem Psychiater. Er hofft auf ein besseres Leben und rettet sich mit der Sage von Insectopia, einem paradiesartigen Ort an dem alle Insekten in Frieden leben, von einem Tag zum nächsten. Leider ist Insectopia wohl wirklich nur eine Erzählung von betrunkenen Ameisenarbeitern und so gammelt Z abends in den Kneipen des Baus vor sich hin.

Hier trifft er eines Tages Bala (Stimme von Sharon Stone), eine Ameisenprinzessin, die sich auf der Suche nach Unterhaltung heimlich aus dem Königspalast geschlichen hat. Die beiden tanzen und flirten, aber gerade als Z anfängt sich in Bala zu verlieben, verschwindet diese wieder. Der nun völlig niedergeschmetterte Z sieht in seinem bisherigen Leben daraufhin gar keinen Sinn mehr und schafft es, mit Hilfe seines Soldatenfreundes Weaver (Stimme von Sylvester Stallone), zur Armee zu gehen.

Nach einem gefährlichen Kampf mit mörderischen Termiten wird Z plötzlich zum gefeierten Helden. Nun beginnt auch Bala sich wieder für ihn zu interessieren ...

"Antz" glänzt mit hervorragend animierten Ameisen. Durch die eher natürlichen Erdfarben wirkt zwar alles etwas dunkler, dafür aber auch realistischer als bei dem bunten Comic-Spektakel "Toy Story". Das ein Insekt wie das andere aussieht gilt hier nicht mehr. Jeder der Charaktere bekam sein eigenes, dem Verhalten angepaßtes Äußeres. Die Regisseure Eric Darnell und Lawrence Guterman gingen sogar soweit, die Stimmen in Anlehnung an bestimmte Fächer, in die Schauspieler nun mal gesteckt werden, auszuwählen. So wirkt Z durch die Synchronisation durch Berufsneurotiker Woody Allen deutlich glaubwürdiger. Selbst Nebenrollen wie z.B. Zs Freund Weaver wurden "liebevoll" von Sylvester Stallone gesprochen, was das martialische Äußere dieser Ameise noch unterstreicht. Unter anderem haben es sich z.B. auch Gene Hackman, Danny Glover, Dan Aykroyd oder auch Jennifer Lopez nicht nehmen lassen, ihre Stimme einer Ameise zu leihen.

Genau wie bei "Toy Story" funktioniert und interessiert der Film nicht, weil er komplett im Computer entstand, sondern weil die Figuren und die Handlung im Vordergrund stehen. Nach einiger Zeit identifiziert man sich mit den Rollen und verfolgt das humorige Treiben gebannt. Wobei sich der Witz durchaus nicht auf einer platten Ebene abspielt. "Antz" ist eher eine Parodie auf die guten und schlechten Seiten des Sozialismus, die auf den Sozialstaat Ameisenhaufen projektiert wird.

Wer auf etwas gehobeneren Humor mit Animationen, die das derzeit technisch Machbare zeigen, steht, sollte und darf sich "Antz" auf keinen Fall entgehen lassen.