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American Gangster

gesehen: 15.11.2007 (Kinoplex - Bad Oeynhausen)

Denzel Washington und Russel Crowe in einem Trailer, der nicht auf den ersten Blick erkennen lässt, wer der Gute und der Böse ist. Sehr schick geschnitten und augescheinlich gut fotografiert. Ich war interessiert und so spuckte der Kartenautomat am Donnerstagabend mein per Internet gekauftes Ticket aus. Das funktioniert immer sehr gut - ganz im Gegensatz zur Tonanlage in Saal 8. Seit einigen Wochen schaltet die während des Films häufiger Mal auf Mono und der Ton bricht auf den Center zusammen. Und dieses Mal war's besonders häufig. Sehr nervig.

Zum Inhalt ...

Frank Lucas (Denzel Washington) war jahrelang die rechte Hand seines Chefs, dem Paten von Harlem und hat alle Tricks und Kniffe des Geschäfts von der Pike auf gelernt. Bereits während der Beerdigungsfeier beginnen die Konkurrenzkämpfe umd die Aufteilung des Stadtteilsunter den Gangstern. Nur Frank hält sich zurück. Er überlegt und plant im Stillen und im größeren Stil. Der Drogenhandel ist fest in italienischer Hand und das will er ändern. Der Vietnamkonflikt kommt ihm da wie gerufen. Dort wird reinstes Heroin produziert und mit Beziehungen und Geld schafft er es, Armyflugzeuge als Transportmittel zu mißbrauchen.

Der Handel floriert und Frank wird zum unauffälligen und zurückgezogenen, trotzdem aber unbestrittenen Herr über den Drogenhandel. Richie Roberts (Russell Crowe) hat dagegen richtige Probleme. Seine zerrüttete Ehe wird gerade geschieden und sein Job als Cop ist ernüchternd, weil er der einzig unkorrupte und nicht drogensüchtige Polizist zu sein scheint. Um die neue Drogenschwemme aufzuklären wird er beauftragt eine Einheit aufzubauen, die die großen Köpfe hinter den kleinen Dealern aufspüren soll. Es dauert ein bißchen, bis Ihm Frank Lucas auffällt ...

Hmm ...

Gangsterfilme gibt es reichlich. Auch solche, in denen sich Cop und Böser Bube langsam näher kommen. Ridley Scott hat sich hier eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte hergenommen und für die Leinwand aufbereitet. Der echte Frank Lucas beherrschte bis zur Mitte der 70er Jahre den New Yorker Drogenhandel und half nach seiner Verhaftung dabei, die korrupte Drogenfahndung aufzuräumen. Scott inszeniert diese Geschichte ruhig und mit verhaltener Action. Weniger ein Thriller, denn ein Drama.

Dabei wird biographisch die Geschichte der Protagonisten erzählt. Dem Titel gemäß bekommt Frank Lucas hier den weitaus größeren Teil eingeräumt. Unglücklicherweise hat Denzel Washington - den ich ansonsten gerne sehe - keine große schauspielerische Bandbreite, so dass sein American Gangster eine ziemlich eindimensionale Figur wurde mit immerhin zwei Gesichtsausdrücken. Stoisch gelangweilt und grinsend. Russel Crowe hat in der Richtung deutlich mehr auf dem Kasten, muß sich aber mit der zweiten Geige begnügen.

Zudem laufen sich die beiden ziemlich spät im Film erst über den Weg. Das mag die Geschichte korrekt wieder geben, eine Begegnung hätte dem Streifen aber womöglich gut getan. So sind die fast 160 Minuten zwar nicht richtig langweilig, aber streckenweise schon etwas länglich. Dafür hat Ridley Scott bei den Bildern alles richtig gemacht. Mir gefielen die matten Farben ausgesprochen gut und auch die Ausstattung der 70er Jahre ist äußerst gelungen. So konnte man sich die etwas ausufernden Szenen wenigstens angenehm ansehen.

Ein sehr schöner Film, mit einer guten Darstellerriege - die Nebenrollen sind mit Josh Brolin, Cuba Gooding Jr. und ganz besonders klasse Armand Assante als Mafia-Pate durch die Bank passend besetzt. Ruhig erzählt, schön gefilmt und gut beobachtet. Nur ein bißchen kürzer hätte er sein können.

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