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Kino - dafür werden Filme gemacht

Ali G. Indahouse

Sneak Preview 28.08.2002 Residenz (Bückeburg)

Eine Doppelsneak "mitten" im Monat? Wahrscheinlich boten die immer noch andauernden Sommerferien in NRW genug Potential um mal wieder eine Doppelsneak anzusetzen. Und tatsächlich waren tatsächlich beide Säle gut belegt, als Thomas und ich die Karten in Bückeburg lösten. Nach ein paar Minuten im fürchterlich stickigen Foyer fielen wir im angenehm temperierten Saal in unsere Sessel, hörten Geschichten über die "Signs" Pressevorführung und mutmaßten über die gleich laufenden Filme.

Zum Inhalt ...

Allister Grahem (Sacha Baron Cohen) lebt bei seiner Omi und tagträumt sich durch sein Leben. Mit seiner Clique - die sich Westside Staines Posse nennt - fährt er mit seinem aufgemotzten R5 durch die Gegend und lehrt die Kids im Vorort unter seinem Pseudonym "Ali G." wie man sich krass, korrekt verhält! Keep Clear! Alles wäre in Ordnung, wenn nicht der machtgierige Vize-Premier Englands David Carlton (Charles Dance) noch einen hippen Kandidaten für die bevorstehende Wahl bräuchte.

Ali G. macht ziemlich unfreiwillig mit einem massiv mißglückten Hungerstreik für die Aufrechterhaltung seines Jugendzentrums den suchenden Vize auf sich aufmerksam. Nach einem hanebüchenen Kurzwahlkampf macht sich Ali G. daran, die verstaubte britische Regierung aufzumischen und endlich mal korrekte Gesetze zu erlassen und Steuern zu erheben. Bis die Neider auf den Plan kommen ...

Hmm ...

Als Moderator der MTV Music Awards und mit vielen kleinen Clips machte Sacha Baron Cohen alias "Ali G." von sich reden und avancierte zum Kultstar, der unter anderem auch Madonna in Ihren Videos spazieren fuhr. Sein Humor baut auf die unpassende Verkleidung als cooler schwarzer Gangsta-Hip-Hopper in Verbindung mit der Verballhornung der Sprache und der Tatsache, daß er ein ziemlich weißer Milchbubi ist. "Erkan & Stefan" machen im Prinzip genau das Gleiche und kopierten dreisterweise in "Headnut TV" einige von Ali G. Sketchen 1 zu 1.

Das klappte sogar erstaunlich gut ... wenn man das komplette Umfeld quasi mit "synchronisiert". Erkan & Stefan befleissigen sich des hiesigen Ghetto-Slangs, haben die Marotten der lokalen Kids und machen Witze über unsere Gepflogenheiten. Ali G. bezieht sich bei all diesen Punkten auf das englischsprachige Umfeld und dort wirkt es denn auch richtig gut - auch wenn solcherart Humor immer eine Frage des persönlichen Geschmacks ist.

"Indahouse" leidet nun in weiten Teilen daran, daß der Text stumpf synchronisiert wird und das von Mola Adebisi in einwandfreier Softporno-Manier - zu langweilig, daß man heiß wird und zu nervig um einzuschlafen. Sollten die flachen Zoten ansatzweise Wortwitz enthalten haben - bei dem Erfolg den der Film auf der Insel hat ist das anzunehmen - so geht er bravourös flöten!

Allerdings sind diese flachen Zoten trotz der Synchro nach einiger Zeit durchaus unterhaltssam. Irgendwann überhört man den Mola einfach und nimmt die Slapstick so hin, wie sie ist. Weder anspruchsvoll noch innovativ, aber mit einigen doch recht respektlosen Einfällen. Für die heimlichen Voyeure unter den Kinobesuchern bieten die Traumsequenzen von Ali den ein- oder anderen jugendfreien Blinzler und Fast-Lara-Croft Rhona Mitra rückt ihren Astralkörper auch ansehnlich verhüllt ins Bild.

Letztendlich ist "Ali G. Indahouse" kein Totalausfall. In der entsprechenden Stimmung und mit der passenden Begleitung hat man eine kurzweilige Abendunterhaltung. Am besten wird das jedoch mit ein paar Dosen Bier, 'ner Pizza vom Bringdienst und auf dem heimischen Sofa zu genießen sein. Also wartet's ab!

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