Auf MTV ist die Serie komplett an mir vorbei gegangen, was sicher nicht zuletzt daran liegt, dass ich den Sender gar nicht gucke. Ist mir zu anstrengend ;-) Allerdings war der Trailer zu "Aeon Flux" war nicht zu übersehen ... äh ... Charlize Theron war nicht zu übersehen ...
Eine gewaltige Seuche hat die Menschheit fast komplett ausgerottet. Seit 400 Jahren führen einige wenige Überlebende dieser Katastrophe, in der gegen die Umwelt abgeriegelten Stadt Bregna ein fast perfektes Leben. Dr. Goodchild entwickelte seinerzeit gerade noch rechtzeitig einen Impfstoff gegen den Virus, gründete Bregna und seitdem regieren die Goodchilds die kleine Enklave.
Aber wie das so ist, nicht alle sind mit der Perfektion zufrieden. Albträume suchen die Menschen heim und es häufen sich die Meldungen über unerklärlich verschwundene Bürger. Die Revolutionsgruppe Monican vermutet schreckliche Machenschaften der Goodchilds und plant Trevor Goodchild (Marton Csokas) umzubringen. Top-Agentin Aeon Flux (Charlize Theron) ist für diesen Job die perfekte Wahl. Als sie ihrem Opfer jedoch Auge in Auge gegenüber steht, macht sie eine Erfahrung, die ihre Welt ins Wanken bringt ...
Karyn Kusama wurde von wem auch immer ausgewählt um das Comic-Spektakel des Spektakel-Senders MTV für's Kino umzusetzen. Große Erfahrung kann man ihr jedenfalls nicht vorwerfen, außer dem Frauenboxdrama "Girl Fight" zeichnete sie für nichts verantwortlich. Und das merkt man. Das Drehbuch - ohnehin nicht von Literaturnobelpreisträgern verfasst - wurde äußerst "geradlinig" umgesetzt. Um es mal freundlich zu sagen. Und dann läuft Charlize Theron in was fürchterlich engem Weißen durch's Bild.
Es passiert alles immer hübsch eins nach dem anderen - damit die actionsüchtige Zielgruppe auch fein mit bekommt, was gerade passiert. Böse sind böse, Undurchsichtige undurchsichtig (und somit natürlich von vornherein böse) und die Guten durch und durch gut. Und da man das alles so prima auseinander halten kann, stellt sich auch nicht so etwas wie Spannung ein. Und dann rennt Charlize Theron in einem atemberaubend engem Schwarzen durch's Set.
Story also eher Fehlanzeige. Das Set? Eigentlich prima. Ein wenig zusammen geklaubt, aber schick gemacht. Praktischerweise spielt sich alles in einer Stadt und deren Bauten und oft auch noch in engen Röhren ab. Da muß man nicht allzuviel investieren. Leider bemerkte man das manchmal wenn die Kamera dann die Stadt mal etwas großflächiger zeigte. Aber immer wenn ich gerade stirnrunzeln wollte, machte Charlize Theron in einem ziemlich engen Lackkostüm einen halsbrecherischen Überschlag und blinzelte unter ihrem schwarzen Pony her in die Kamera.
Keine Frage, der Film setzt auf seine Special-Effects. Sei es bei den Kämpfen oder bei der Ausstattung. Da kommen die Schauspieler schon mal etwas einfacher weg. Groß Hintergrund hat keiner der Charaktere und die Leistung der Darsteller beschränkt sich im Wesentlichen auf gehetzt und böse gucken. Da müssen auch schon mal Hände statt Füßen als Alleinstellungsmerkmal herhalten. Das trifft natürlich nicht auf Charlize Theron zu, die in ihrem hochgeschlitzten Kleid mit den immer hohen Absätzen Ihrer "Aeon Flux" noch einen lasziven Ausdruck hinzufügen darf. Und deshalb war sie für meinen Geschmack auch zu wenig im Bild.
Irgendwann fügen sich die lose gesponnenen Fäden zu einem Ganzen zusammen und man bekommt bestätigt, was man schon lange ahnte. Ein - aus welchen Gründen auch immer - als einziger gealterter sog. "Keeper" darf ein paar Lebensweisheiten mit auf den Weg geben und Charlize Theron läßt sich elegant und ungeachtet ihrer Verletzungen im schulterfreien schwarzen Kampfanzug durch die Lüfte zu Boden gleiten.
Zum Schluß wird immer alles gut, zumindest für die Meisten. Aber was anderes hatte auch keiner erwartet und wenn nicht alles gewaltig schief läuft, darf ich auf einen zweiten Teil hoffen, in dem Charlize Theron dann den wuchernden Urwald rund um die Stadt neu bevölkert. Meinetwegen dann ohne die engen Klamotten und nur im Bikini ...