Der JAJIBHOKCMLGDMJPJEMOMBLM war schon nicht der Bringer. Ottos Witze - früher habe ich mich gekringelt - reizen maximal zu einem müden Lächeln und deutsche Komödianten ... naja ... sollen sie Komödie machen, aber nicht auf einem Haufen. Sei's drum, wenn ich nicht gucke, kann ich auch nicht drüber lästern ;-) Und ein bißchen neugierig war ich dann doch ...
Schneewittchen (Cosma Shiva Hagen) hat ein kleines Problem. Ihr Haushofmeister Spliss (Hans Werner Olm) hat für eine Haarextension den kleinen Prinz an das Böse, dessen Namen niemand kennt, vermacht. Niemand ist nicht ganz korrekt, denn Zwerg Bubi (Otto Walkes) hat Rumpelstilzchen (Axel Neumann) im Wald beobachtet und weiß nun wie er heißt. Wie dem auch sei, Schneewittchen darf ihren kleinen Sohn nur dann behalten, wenn sie den Namen von Rumpelstilzchen rauskriegt. Nur wie?
In ihrer Not besinnt sie sich auf ihre alten Freunde, die 7 Zwerge. Doch die haben sich nach einer Finte des Rumpelstilzchens vor Jahren getrennt. Nur Bubi wohnt noch im Wald hinter den 7 Bergen - wo er von Schneewittchen besucht wird. Ohne zu wissen, dass Bubi den Namen kennt, beauftragt sie ihn, danach zu suchen und darum die 7 Zwerge wieder zusammen zu trommeln. Dies ist schnell geschehen und gemeinsam macht man sich auf die Suche nach dem verlorenen Namen ...
Viele Köche verderben den Brei. So sagt man - und ich glaube, da ist ein bißchen was dran. Die Elite der deutschen Comedy-Szene traf sich nach 2 Jahren erneut um weiter Abenteuer der 7 Zwerge sehr frei nach den klassischen Märchen für die Leinwand aufzubereiten. Wie beim ersten Teil führte auch hier wieder Sven Unterwaldt Jr. Regie, nachdem er sich im letzten Jahr ebenfalls an einem deutschen Sagenstoff - nämlich "Siegfried" vergriffen hat.
Die Geschichte ist tatsächlich weitgehend losgelöst von den Märchen zu sehen und verwendet nur die Figuren und einzelne kleine Elemente, um einzelne Sketche in ein klappriges Korsett zu pressen. Auf eine durchgängige Handlung mit ansatzweise Spannung wie's weiter geht (sowas gehört durchaus auch in eine Komödie - selbst wenn es Slapstick ist) können Unterwaldt und sein Ensemble offensichtlich verzichten.
Jeder der Comedians bekommt seinen passenden Part und spult darin das aus dem Fernsehen schon bekannte Programm ab. Mit den Variationen für Märchen selbstverständlich. Das ist stellenweise sogar ganz amüsant, ermüdet aber auf Dauer, weil es einfach nichts Neues ist. Im Gegenteil, manche der Darsteller können offensichtlich gar nichts. Rüdiger Hoffman zum Beispiel ist mir ganz symphatisch ... trotzdem kann ich sein "Ich weiß gar nicht, ob sie es schon wussten ..." langsam über. Genauso wie das affektierte Gekasper der alten Hagen, die Tochter ist die einzige, die in dem Film nicht rumkaspert und sammelt damit sogar Bonuspunkte abseits ihres Äußeren.
Maaadin Schneider, Ralf Schmitz, auch der ansonsten geschätzte Hans-Werner Olm bringen nichts anderes als sonst auch. Einigen der Mitspielenden kann ich so schon nicht auf den Pelz gucken, aufgrund der völligen Abwesenheit von Witzigkeit bei ihren Darbietungen. Hier gepaart mit ungelenken Grimassen wird es doppelt schlimm. Und ganz oben drauf sitzt der alternde Otto, der sich wahrscheinlich denkt "Never change a running system" und seine Gags aus den 70er Jahren inkl. Hamstergickern abspult.
Die Welt hat sich jedoch weiter gedreht und das Publikum, das damals noch gelacht hat - ich ja auch! - hat sich satt gesehen und gehört an einer "Kur in Bad Sägewerk" oder "Tante Kiefer und ihre Fichten". Zumindest das Publikum in meinem Alter. Es waren überraschend viele ältere Semester im Kino, bei denen ich mir wirklich keinen anderen Grund für den Kinobesuch vorstellen konnte, als eben den alten Recken der Fernsehkomiker auf der Leinwand zu sehen. Ich weiß nicht, ob sie sich innerlich amüsiert haben - lautes Lachen konnte ich jedenfalls nicht ausmachen.
"Die 7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug" ist ein Rohrkrepierer allererster Kajüte. Ich habe mich lange nicht so über einen Kinobesuch geärgert - wohl auch, weil ich etwas selektierter die Lichtspielhäuser besuche. Die begleitenden Umstände beginnen mich mit fortschreitendem Alter schlicht mehr und mehr zu nerven. Raubkopiererspots, gelangweilte Mitarbeiter und pekige Bestuhlung machen mir manchen Besuch im Kino mies. Wenn dann auch noch das Kinoplex 40 Minuten Werbung vor so einem miesen Film zeigt, überlege ich mir den nächsten Trip ins Kino sehr genau.