Wie so oft war es ein Sonntag, der bei mir für einen Kinobesuch herhalten mußte. Was soll man da auch sonst machen? Das Kinoprogramm ist allerdings nicht so, daß man sich die Finger danach lecken muß. Nach einigem hin und her entschieden wir uns für Harrison Ford in 'Sechs Tage und Sieben Nächte'. Am Astoria angekommen mußte ich feststellen, daß außer uns wohl noch anderen den Gedanken hatten, bei diesem Wetter lieber drinnen zu sein. So mußten wir halt ein wenig *draußen* anstehen ...
Journalismus ist stressig. Besonders wenn es sich um den modischen Klatsch, der von den gelangweilten Frauen der gehobenen Mittelschicht konsumiert wird, handelt. Das weiß auch Monroe Robin (Anne Heche), die als Chefredakteurin ständig auf Hochtouren läuft. So ist sie natürlich sehr erfreut, als ihr Freund Frank Martin (David Schwimmer) sie mit einer sechstägigen Reise in die Südsee überrascht. Sogar die Terminprobleme mit der Chefin hat der Gute bereits im Vorfeld geklärt, so daß es eine völlig entspannte Woche zu werden verspricht. Schon bei der Anreise treten die ersten Probleme auf. Die eigentlich gecharterte Maschine zu ihrer kleinen Urlaubsinsel ist nicht da und die beiden müssen mit dem klapprigen Propellerflugzeug von Quinn Harris (Harrison Ford) vorlieb nehmen. Ihnen ist alles andere als wohl bei dem Flug und nur Angelica, die dralle Stewardess und Teilzeitfreundin Quinns, kann zumindest Frank den Flug etwas versüßen. Bereits am ersten Abend auf der Insel bemerken Quinn und Monroe, daß sie sich nicht mögen. Der angetrunkene Quinn trifft zufällig Monroe an der Bar und baggert sie an, sehr zum Mißfallen von Frank. Am nächsten Morgen kommt es jedoch noch schlimmer: Monroe soll noch ein unheimlich wichtiges Fotoshooting auf einer Nachbarinsel machen, es ist bereits alles in die Wege geleitet. Die einzige Möglichkeit dorthin zu gelangen ist jedoch Quinn und sein Museumsstück. Notgedrungen bezahlt Monroe die verlangten $ 700,-- und die Reise beginnt. Unerfreulicherweise zieht mitten über dem Pazifik ein Gewitter auf und zwingt Quinn zum Abdrehen. Die ohnehin schon etwas gespannte Stimmung kippt als das Flugzeug von einem Blitz getroffen wird und daraufhin auf einer einsamen Insel notlanden muß. Nachdem beide am nächsten Morgen wieder zu Bewußtsein gekommen sind, fliegen erstmal die Fetzen und dafür das Flugzeug nicht mehr. Währenddessen läßt es sich Frank im Paradies gut gehen und ergötzt sich an den Tanzkünsten Angelicas. Die Lage auf der Insel spitzt sich derweil zu, als feststeht, daß tatsächlich kein anderer Mensch zu finden ist und das Flugzeug wohl nicht mehr starten kann.
So ganz war ich nicht überzeugt, daß dies ein vergnüglicher Abend werden würde. Zum einen lag es daran, daß sich die Geschichte ziemlich seicht anhört, zum anderen an den vorhergehenden Filmen von Harrison Ford. Das war nach 'Auf der Flucht' nichts halbes und nichts ganzes. Ich saß also ohne große Erwartungen im Kino. Wahrscheinlich ist das das Beste, was man machen kann. Die Entäuschungen sind dann zum einen seltener und zum anderen nicht so groß. Genauso verhielt es sich auch hier. Der Film plätschert so dahin, macht dies aber mit den beiden gut gelaunten Hauptdarstellern mehr als wett. Daneben sind alle anderen Figuren im wahrsten Worte nur Statisten. Besonders genervt war ich hier von David Schwimmer, der seinen Part so überzogen darstellte, daß ich ihm immer nur so ... Na ja :-) Auch das Drehbuch hatte einige Füllsel die dem Film, hätten sie gefehlt, mehr als gut getan hätten. Wozu die überflüssige Piratensequenz? Ohne diese Szenen, die wirklich weder einen Lacher noch eine Gänsehaut erzeugen können, wären nur leider keine 90 Minuten zustande gekommen. Aber eine lange Laufzeit ist leider keine Garantie für einen guten Film und so ist auch 'Sechs Tage Sieben Nächte' *nur* guter Durchschnitt. Ein Film für zwischendurch, der durch seine beiden Hauptdarsteller leidlich sehenswert wird. |