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Kino - dafür werden Filme gemacht

The 13th Floor
10.11.1999 / Kinopolis 8 (Bad Oeynhausen)

Endlich kehrte die Sneak wieder in den großen Saal Nr. 8 des Kinopolis zurück. Aber obwohl das Kino ja nun schon 2 Monate steht, ist eine Erstvorführung offensichtlich immer noch ein Problem. Die Werbetrailer waren unterbrochen, das Licht ging zwischendurch nochmal an und so begann die "eigentliche" Vorstellung ungefähr mit 20 Minuten Verzögerung.

Leider haben einige Besucher der Oeynhausener Lichtspielhäuser die jeweiligen Anfangszeiten noch nicht verinnerlicht, so daß selbst nach Beginn des eigentlichen Films noch Leute hereinkamen und umhertapsten. Blöderweise haben gerade diese Leute auch die Hälfte ihres Vorrats vergessen - jedenfalls war nach knapp 40 Minuten wieder Völkerwanderung angesagt.

Mann, Mann, Mann, wenn die Leute essen und trinken wollen, sollen sie in den nahegelegenen Burger-King gehen und nicht das Kino als Speisesaal mißbrauchen!

Zum Inhalt ...

Douglas Hall (Craig Bierko) ist zutiefst erschüttert, als er erfährt, daß sein Chef und bester Freund Hannon Fuller (Armin Mueller-Stahl) einem Verbrechen zum Ofer gefallen ist. Der Computer-Wissenschaftler war bei allen Bekannten beliebt und hatte eine Firma, die man getrost als Goldgrube bezeichnen kann.

Hall hat unter der Regie von Fuller und mit seinem Assistenten Whitney (Vincent D'Onofrio) an der Schaffung virtueller Welten in einem Großrechnerpark gearbeitet. Testweise lief das System schon mehrere Monate und simulierte die Erde in den 30er Jahren. Bisher hat sich noch niemand außer Fuller selbst in diese Welt "eingeloggt", doch dieser hat von den Spaziergängen in der virtuellen Vergangenheit sehr ausgiebig Gebrauch gemacht.

Nach dem Mord ist Hall der erste Verdächtige von Detective McBain (Dennis Haybert), wird Hall doch laut Testament der Nachfolger Fullers und somit Multi-Millionen Erbe. Hall versucht sich zu verteidigen und findet eine Nachricht auf der Fuller von merkwürdigen Entdeckungen spricht und angeblich eine Botschaft im "System" hinterlassen hat. Hall hat nur eine Chance ...

Hmm ...

Wenn "die Filmbranche" erstmal ein Thema aufgegriffen hat, dann weidet sie es auch gründlich aus. "Die Matrix", "eXistenZ" und auch "The Thirteenth Floor" bauen auf der Idee der virtuellen Welten und deren Auswirkungen auf das scheinbar reale Leben auf.

"Die Matrix" wirkte durch einen gehörigen Schuß Action in Verbindung mit excellenten Effekten und einer Story, die fast immer zieht: Rettung der Menschheit durch einen Einzelnen. "eXistenZ" bietet eine unglaublich skurile Kulisse und eine abstruse Handlung, die wirklich nicht zu erahnen ist. Leider hat "The Thirteenth Floor" weder das eine, noch das andere. Action? Fehlanzeige - muß aber auch nicht zwingend vorhanden sein. Geschichte? Hmm, man erfährt recht wenig über die Motivation der Personen. Warum bastelt Fuller diese gewaltige Simulation? Wieso ist Jane Fuller in der realen Welt? Nein, ich gehe hier jetzt nicht tiefer ;-), weil das die einzige halbwegs unerwartete Wendung des Films noch viel früher aufdecken würde, als dies ohnehin schon geschieht!

Womit wir beim nächsten Thema sind - The 13th Floor ist in weiten Teilen vorhersehbar und macht zumindest die letzten 20 Minuten überhaupt keinen Spaß mehr, weil absolut klar ist, was allen Gesetzen Hollywoods zufolge passieren *muß*. Leider passiert dies dann auch noch. "eXistenZ" bot wenigstens ein *überraschendes* Ende.

Was könnte den Film sonst noch retten? Nun, Armin Müller-Stahl überzeugt auf der ganzen (leider viel zu kurzen!) Linie. Die "Hauptdarsteller" können da leider nicht soviel entgegenhalten und verkommen zu hübsch anzusehenden (Gretchen Mol und Craig Bierko) oder nachdenklich bzw. wirr guckenden Ausstattungsdetails.

Tja, bleibt also ein optisch angenehmer, leidlich ausgestatteter und leider recht langweiliger Film zu einem eigentlich sehr ausbaufähigen Thema.

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