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Kino - dafür werden Filme gemacht

Final Fantasy

Kritik von Ralf-Rainer Hoffmann

Final Fantasy - schon am Ende aller Fantasie?
Der Film lief in den USA nur flau an - und das im Land mit der größten Effektgeilheit unter den Zuschauern. Doch dies ist wohl nur ein Vorurteil meinerseits, wie es wohl auch ein Vorurteil der Produzenten ist, dass "es" nur geil aussehen muss...

Doch der Reihe nach:
Gesehen hab ich den Film im Cinemaxx Halle/Saale am 1.9. (15.00 Uhr) mit meiner Familie (Frau + 2 Kinder, die gerade so P12 erfüllen (meine Frau ist natürlich älter ;-))). Die Kopie war schon etwas ramponiert und der Ton leider etwas zu leise (Ich bin nicht schwerhörig, will es auch nicht werden, aber wenn ich schon im Kino sitze, dann will ich es bei solch einem Film richtig krachen hören - zumal das Kino dazu alle technischen Voraussetzungen hat!). Außerdem hat ein nervtötender Quatschkopf 3 Reihen hinter uns laufend seiner Freundin die Realitätsnähe der Computeranimation erläutert - war wohl ein "echter" Freak...

Der Film soll in Anlehnung zu einem Videospiel entstanden sein. Ich kenne dieses Spiel nicht, wobei ich mehrfach hörte, dass das Spiel viel besser sei. Es stellt sich natürlich die Frage, was man hierbei überhaupt miteinander vergleicht.

Als Fan von SF und 3D-Animation - die ich (sehr) amateurhaft auch selbst betreibe - war dieser Film einfach Pflicht für mich. Auch meine Kinder zeigten reges Interesse, nachdem wir uns letztens so köstlich bei "Shrek" amüsiert hatten. Dabei war natürlich auch klar, dass dieser Film viel "Shreklicher" werden würde. Doch sind meine 2 Kinder mit genre-üblichem Vorwissen aus Voyager und StarTrek genügend ausgestattet.

Die Vorschusslorbeeren für den Film in Sachen 3D-Technik waren gewaltig. Vor allem die Story mit dem Spezialprogramm für die Haaranimation war überzeugend. (Wer sich mit solchen Einzelheiten aufhält, beherrscht bestimmt den Rest sowieso perfekt.) Die ersten 10 Filmminuten waren auch gleich total fantastisch. Beim Blick durch ein Raumschiff-Fenster auf die Erde fiel mir auf, dass es (das Fenster) links unten schmuddlig war. So, als ob es öfters schon geputzt wurde, aber eben nur sehr schnell und oberflächlich. Diese Einzelheit ließ mich aufmerken, wurde hier doch offensichtlich ungewöhnlich großer Wert auf Realitätsnähe gelegt. Auch die folgenden Szenen im Alien-heimgesuchten NewYork waren absolut genial konstruiert und strotzten nur so von Einzelheiten. Die stimmungsvolle Lichtführung ist so nur mit totaler Computer-Animation machbar - Bilder, die mich absolut in ihren Bann zogen.

Doch dann kam der Bruch:
Mit der Ankunft der Retter entlarvte sich der Film innerhalb weniger Minuten als plakatives Genre-Machwerk. Dumm-blöde Sprüche, 08/15 Figuren, Handlungsstränge, die bis zur letzten Filmminute vorhersehbar waren - so ein Schrott!!

Trotz weiterbestehender optischer Opulenz langweilte mich der Streifen zunehmend. Außerdem wurde klar, dass die avisierte Konkurrenz der Computer-Akteure zu echten Schauspielern wohl nur an den (computer-animierten) Haaren herbeigezogen ist. Jeder drittklassige Hollywood-Mime hat mehr drauf, als diese staksigen, einfallslos oder übertrieben agierenden virtuellen Schauspieler. Ab und zu war zwar ein Aufblitzen von absoluter Realität zu erkennen - allerdings blieb dies weit hinter den Erwartungen zurück, die ich vor dem Kinobesuch hatte.

Bei aller Kritik erkenne ich die aufwendige Arbeit an. Doch sollten die Macher nicht denken, dass dies allein zum Erfolg führt. Und mit diesem Film gar den neuen Trend zur virtuellen Schauspieler-Zukunft herbeireden zu wollen, halte ich für total überzogen. Der Referenzfilm zu diesem Thema steht noch aus - es bleibt spannend.

Meine Kinder fanden den Film übrigens "echt cool". Bei P12 dürfte tatsächlich die Zielgruppe zu finden sein - auch wenn dies wohl ungewollt geschieht. Ich werde mir das Stück vielleicht noch mal später auf DVD ansehen, für maximal 5 Euro...

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Diese Kritik ist die Meinung von Ralf-Rainer Hoffmann.

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