Wandle nicht auf dunklen Pfaden und übergebe Dich haltlos schlitzenden Ärzten... Götter in Weiß sind auch nur Menschen und an dieser Stelle überrascht Heike Makatsch als leidenschaftliche und treue Anhängerin des größenwahnsinnigen, antihippokratischen Chefdoktors Müller-Larousse entgegen sämtlicher Erwartungen mit ihrer hervorragend gut gespielten Rolle als Viktoria. Rosie Alvarez in der Rolle der Philipinin hingegen mag den Film angenehm versüßen, aber ihre Aussprache ist derart undeutlich, dass es den Zuschauer ein wenig irritiert, wenn man nur die Hälfte ihrer Worte versteht. Ihre Rolle als Lebensretterin, jedoch zumeist mit unwichtigen Dialogen bestückt, ist hier vermutlich das schwächste Glied der Kette. Der Hauptdarsteller Jo spielt sehr leidenschaftlich, aber auch naiv, seine Rolle als karriereorientierter Arzt mit Blick auf eine glorreiche Zukunft. Franka Potente in ihrer Gastrolle als Geheimbundgegnerin überzeugt keineswegs, sie wirkt sehr unbeholfen und in arger Selbstbeobachtung. Alles in allem sieht man sich hier mit einer Fortsetzung konfrontiert, die durchaus den Gang zum Naturheiler sowie der Anwendung eigener Selbstheilungskräfte unterstützt und das Vertrauen zur Ärzteschaft deutlich unterminiert. Teilweise werden sogar Assoziationen zum Machtmissbrauch der Ärzte zu Zeiten des dritten Reiches, auf der Suche nach einer perfekten Arierrasse gezogen. Nicht verwunderlich, wenn man einmal bedenkt, wie schnell man heutzutage bereit ist, sich Ärzten anzuvertrauen und dem Geschäft mit der Angst unentwegt und unreflektiert finanzielle Unterstützung liefert. (Jonathan Dilas, www.jonathan-dilas.de) |
Diese Kritik ist die Meinung von Jonathan Dilas.