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18.01.2013

Django Unchained

Django Unchained - PosterDas Kinojahr habe ich mit dem neuen Film von Quentin Tarantino eingeläutet. Es gab verschiedene Trailer, von denen mich einer restlos überzeugt hatte und einer ziemlich albern schien. Ein bisschen skeptisch saß ich also schon im Kinosessel. Andererseits, was soll bei Tarantino und Waltz schon schiefgehen?

Richtig, gar nichts. Der Western mit Jamie Foxx als Titelheld und Christoph Waltz als Kopfgeldjäger hat mich praktisch von der ersten Minute an gehabt. Ich mag Western, ich mag ruhige Einstellungen, ich mochte die Musik, ich mochte die Landschften, die Farben, die Schauspieler. Es gibt wirklich nichts zu bekritteln – und der Film geht fast 3 Stunden! Waltz gibt seinen Doktor Schulz nicht ganz so exaltiert wie den Hans Landa aus Inglorious Basterds, aber das ist zum einen Jammern auf allerhöchstem Niveau und das Einzige, was ich als “Makel” anbringen könnte. Jamie Foxx als befreiter Sklave und neu angelernter Revolvermann ist großartig, wenngleich er dazu eigentlich nur den stetig gleichen bärbeißigen Gesichtsausdruck aufzusetzen hat. Don Johnson ist gut, Quentin Tarantino als Schauspieler nicht so, aber als Cameo dann eben doch wieder. Und Franco Nero … nunja, Tarantino hat eben mal wieder eine Hommage gedreht und mit eigenen Versatzstücken gespickt. Da macht im niemand etwas vor. Sogar Leonardo DiCaprio spielt super.

Die Dialoge sind pointiert, knackig und ich hätte Schulz und Django noch viel länger am Lagerfeuer zusehen können, wie sie über Siegfried und Brunhilde reden. Dazu ist die Geschichte insgesamt auch noch spannend und schnörkellos erzählt. Es gibt an diesem Film nichts auszusetzen. Naja, vielleicht doch eine Kleinigkeit: wenn man etwas zartbesaitet ist, dann sollte man eventuell nicht allein oder gar nicht in den Film gehen. Tarantino wäre nicht Tarantino, wenn er nicht excessiv in den Darstellungen wäre. Und da wird dann eben reichlich Filmblut vergossen und es ist keiner der Protagonisten zimperlich, wenn’s um den Colt geht.

Ich lasse mich zu einem “meisterlich” hinreißen. Um den besten Film des Jahres zu küren, ist 2013 vielleicht noch etwas jung, aber ich gehe davon aus, dass Django bei der Auswahl eine Rolle spielen wird.

Andreas am 18.01.2013 um 23:59 in Filmkritik | 0 Kommentare |

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