05.09.2012
Prometheus
Die Alien-Quadrologie gefällt mir außerordentlich gut. Auch wenn jeder Film einen anderen Charakter hat, so sind doch mindestens Scotts “Alien” von 1979 und der Nachfolger “Aliens” von David Cameron aus 1986 Meilensteine des Science-Fiction Genres. Ganz klar, dass alle Teile bei mir im Regal stehen. In 2012 legt Ridley Scott nun noch einmal nach und bringt die Vorgeschichte zur Alien-Saga ins Kino. Knapp 80 Jahre in der Zukunft finden zwei Wissenschaftler in jahrtausende alten Höhlenmalereien Hinweise auf ein Sternsystem, dass man in der damaligen Zeit und den mehr als beschränkten Mittel auf gar keinen Fall erkennen konnte.
Die Hinweise finden sich zudem in verschiedensten Kulturen, die sowohl zeitlich als auch geographisch in keinerlei Kontakt zueinander gestanden haben können. Eindeutiges Zeichen für eine extraterristische Einladung! Die Firma Weyland Corporation finanziert die Expedition zu dem fernen System, in dem es eine Sonne mit einem Planeten gibt, welcher einen erdähnlichen Mond in seiner Umlaufbahn hat.
Das Raumschiff Prometheus kommt nach fast 3 Jahren Flug, währenddessen die Besatzung im Kryoschlaf verbracht hat und vom vom Androiden David (Michael Fassbender) bewacht wurde, bei LV-223 an. Schnell stellt sich heraus, dass die beiden Wissenschaftler Elizabeth Shaw (Noomi Rapace) und Charlie Holloway (Logan Marshall-Green) nicht die eigentlichen Chefs der Mission sind. Die mitgereiste Geschäftsführerin von Weyland Corporation Meredith Vickers (Charlize Theron) scheint ganz eigene Pläne zu haben und hält die Fäden in der Hand. Bei der sofort nach der Landung eingeleiteten Erkundungsfahrt zu einer ganz offensichtlich nicht natürlichen Felsformation überschlagen sich die Ereignisse. Leichen von überlebensgroßen Humanoiden werden gefunden und automatisierte Hologramme zeigen beunruhigende Abläufe. Währenddessen beginnt David auf eigene Faust Artefakte einzusammeln …
Ich mag 3D-Filme nicht besonders, weil mir zumeist meine zusätzlichen Informationen geboten werden, die die Handlung nach vorne bringen. Und begeisternde reine Schauwerte habe ich neben Avatar bisher noch nicht auf der Leinwand gesehen. Mag an der Filmauswahl liegen, mag ein wenig am jeweils verwendeten System liegen, kann aber auch daran liegen, dass es bisher einfach noch niemand so richtig gemacht hat. Jedenfalls war ich von Scotts Intro begeistert! So sollte 3D aussehen. Irgendwie selbstverständlich, ohne sich als Selbstzweck in den Vordergrund zu drängen. Die Landschaftsaufnahmen waren beeindruckend – genau so ist 3D für mich im Kino einzusetzen. Es war wirklich als würde man durch ein riesiges Fenster nach draußen gucken. Ausgezeichnet. Scott hat das den ganzen Film über so beibehalten. Das Set ist erstklassig! Die Ausstattung super. Prometheus ist ein Film für die richtig große Leinwand.
Auch die Schauspieler sind in Ordnung. In den ersten Minuten im Raumschiff hat Michael Fassbender die Leinwand für sich allein und das ist großartig anzusehen. Das Lernen, die Umstellung der Mimik wenn er als David versucht Peter O’ Toole zu imitieren, das nebensächliche Spiel mit dem Basketball, wirklich gut. Erinnerte ein bisschen an die Szenen auf der Discovery in 2001. Charlize Theron mag ich nicht nur wegen der Optik – die ist auch hier ganz groß – auch die kalte Konzernchefin ist glaubwürdig. Auch der Rest des Cast gefiel mir gut, nur Noomi Rapace mag ich nicht richtig. In der Verblendung-Trilogie war das spröde und kratzige in ihrem Spiel sicher passend, aber alles danach fand ich immer sehr holprig gespielt. Hier habe ich ihr die Geschichte ebenfalls nicht abgenommen.
Wobei es dem Zuschauer wirklich nicht leicht gemacht wird. Das Grundgerüst von Prometheus ist schnell erzählt, darum herum werden dann jedoch ganz viele Dinge aufgegriffen und einfach nicht weiter verfolgt. Die Projektionen, der Schleim auf den Behältnissen, Beweggründe einzelner Protagonisten. Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, es würden große Stücke des Films fehlen. Hoffentlich sind das fiese Schnitte, um die Laufzeit zu kürzen und keine Lücken im Drehbuch – das würde Hoffnung auf eine etwas aussagekräftigere DVD-Veröffentlichung machen. Die ich mir auch zulegen würde, allein schon um die Filmreihe komplett zu haben.
Die Alien-Filme sind (sieht man von den teilweise unsäglichen Spin-Offs mit Predatoren usw. ab) eine der wenigen Serien, bei denen die einzelnen Folgen allesamt sehr gelungen sind. Das Prequel macht keine Ausnahme!
Mir hat er leider nicht so gut gefallen, meine Erwartungen waren größer. Mir fehlte zu viel, er wirkte nicht fertig, und auch das Ende hat mich nicht überzeugt. Allerdings fehlte mir auch das 3D-Erlebnis.
[…] Noch dazu ich bei dem Termin mit “Wenn’s denn sein muss” abgestimmt hatte – andere Termine waren schon länger geplant und es war eine elende Fahrerei. Hat sich aber gelohnt. Die Runde […]