27.01.2012
J. Edgar
Clint Eastwood dirigiert Leonardo DiCaprio durch eine Biografie von J. Edgar Hoover. Da kann nichts schief gehen, oder? Hat Eastwood eigentlich irgendwo mal seine Finger drin gehabt und es ist schief gegangen?
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Edgar Hoover (Leonardo DiCaprio) ist ein ehrgeiziger und zielstrebiger junger Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft. Zudem ist er intelligent und sehr fortschrittlich eingestellt. Archivierungssysteme fĂŒr Bibliotheken und strukturierte Ermittlungen gehen auf sein Konto. Nach einigen sehr erfolgreichen Coups gegen vermeintliche Staatsfeinde wird er zum Chef des neu gegrĂŒndeten FBI … und bleibt dies bis zu seinem Tode fast 5 Jahrzehnte spĂ€ter.
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Ăber zwei Stunden habe ich im Kino gesessen. Ohne Action, ohne kribbelige Spannung, ohne ĂŒberbordende Effekte und ohne bombastischen Soundtrack … und natĂŒrlich komplett ohne 3D. Und ich kann nur jedem empfehlen, dass auch zu genieĂen! Client Eastwood hat hier ein wunderbar ausgestattes Werk ĂŒber das Leben des “Erfinders” des FBI geschaffen. Ob er sich dabei ganz exakt an die Fakten gehalten hat, keine Ahnung. Die vermeintliche HomosexualitĂ€t Hoovers war mir so z.B. nicht bekannt. Ich glaube auch, dass das fĂŒr den Film eher unwichtig ist.
Wichtig ist, dass alles komplett zusammen passt. DiCaprio spielt Hoover fantastisch, die Bilder sind hervorragend und das ErzĂ€hltempo genau richtig. In zahlreichen SprĂŒngen zwischen ErzĂ€hlebene und RĂŒckblenden erfĂ€hrt man wie es der ehrgeizige J. Edgar gegen alle Widrigkeiten geschafft hat, zum mĂ€chtigsten Mann der USA zu werden. Völlig verblĂŒffend fĂŒr mich, dass ich zu keiner Zeit soetwas wie Symphatie fĂŒr die Hauptfigur empfunden habe und trotzdem am Ende einen KloĂ im Hals hatte.
Ausgezeichneter Film vom Altmeister!