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The International

gesehen: 13.02.2009 (UCI-Kinowelt)

Finanzkrise, Waffengeschäfte, korrupte Banken, handlungsunfähige Ermittlungsorgane ... das hört sich alles nach Tagesschau an. Der Trailer des neuen Films von Tom Tykwer verpackte die Zutaten zusätzlich in ansehnliche Action. Also habe ich Karten reserviert und zu viert fanden wir uns am Freitagabend im größten Saal des UCI-Kinowelt ein. Überrachenderweise war dieser nicht mal zur Hälfte voll.

Zum Inhalt ...

Der Interpol-Agent Louis Salinger (Clive Owen) ermittelt mit seinem Partner tief in einem Sumpf aus Korruption und Waffenhandel in dessen Mittelpunkt die IBBC-Bank und deren Mangager stecken. Als nach einem Treffen vor dem Berliner Hauptbahnhof mit einem Informanten aus der Führungsebene der Bank der Abschluß des Gesprächs nicht ganz wunschgemäß läuft, wacht Salinger im Krankenhaus auf. Die deutschen Behörden zeigen sich wenig kooperativ und auch die ebenfalls in dem Fall arbeitende New Yorker Staatsanwältin Eleanor Whitman (Naomi Watts) kann keine weiteren Informationen aus den verschlossenen Ermittlern heraus holen

Doch die total verängstigte Frau ihres Informanten führt Salinger und Whitman zurück auf die Spur der Bankbosse. Die Waffengeschäfte sollen über Firmen in Italien, New York und Istanbul abgewickelt werden. Entgegen der Anweisungen ihrer Vorgesetzten machen sich die beiden auf die Jagd rund um den Globus und sind den Geldströmen immer einen Schritt hinter her ....

Hmm ...

Tom Tykwer - von dem ich nur "Lola rennt" kenne - verfilmte seinen Finanzthriller an vielen Originalschauplätzen. Und das merkt man dem Film an. Die Bilder sind großartig. Ein riesen Pluspunkt für den recht langen Film, dessen Geschichte Tykwer ansonsten sehr altmodisch inszeniert. Und das meine ich ganz und gar positiv. Wer hier die übliche hektische Handkamera erwartet, wird enttäuscht werden. Im Gegensatz zu seinem hyperaktiven "Lola rennt" geht es hier gelassen zu.

Ganz im Gegensatz muß man dafür bei der Geschichte aufpassen. Es wird endlich mal nicht jeder Handschlag nochmal im Dialog erklärt. Manche Dinge passieren einfach und man muß sie sehen und erfassen. Ausgezeichnet passt dazu das Spiel von Clive Owen - zerknautscht, resigniert und trotzdem verbissen. Das kam mir jederzeit glaubwürdig vor und ich hatte keinerlei Bedenken, das Geschehen auf der Leinwand zu akzeptieren. Wenn ich da an einen James Bond denke, fält das schon schwerer.

Im Mittelteil übertreibt es Tykwer dann etwas mit der ruhigen Erzählweise. Da hätte man die Geschichte straffen können und sollen. Auch die gelungen Totalen der jeweiligen Sets helfen da nur sporadisch weiter.

Alles in allem ist "The International" ein gelungener Thriller im Bankenmillieu mit einer erwachsenen Story, sehr engagierten Darstellern und beeindruckenden Aufnahmen von ganz außergewöhnlichen Orten. 20 Minuten kürzer und er wäre wahrscheinlich sogar durch die Bank fesselnd. Wer aufgrund des Trailers einen reinrassigen Actionreißer erwartet, wird sich getäuscht vorkommen. Davon gab es einige Zuschauer im Saal. Wer sich an ruhigem, intelligentem Kino mit ein wenig Action erfreuen möchte, der ist hier goldrichtig.

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