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Kino - dafür werden Filme gemacht

Training Day

Kritik von Christian Wilsberg

Da ist er nun: der auf "Rottentomatoes.com" hochgelobte, authentische, realistische neue Actionkracher von Denzel Washington. Natürlich waren deswegen meine Erwartungen besonders hoch, doch leider wurden sie nur teilweise erfüllt. Zur Story: Ein "Greenhorn" möchte in die Drogenfahndung überwechseln und muss dafür einen Tag mit dem harten und erfahrenen Cop Alonzo bestehen. Doch im Laufe des Tages merkt unser Anfänger einige Wiedersprüche in der Art und Weise von Alonzo und beginnt an seiner Gesetzestreue zu zweifeln.

Der Film ist zweifellos einer der Lichtblicke des Jahres, da hier endlich mal wieder eine halbwegs neue Story aufgegriffen wird und realistisch dargestellt wird. Man achte vor allem auf die besonders gut ausgefeilten Dialoge der beiden Hauptakteure. Schauspielerisch finden wir hier ebenfalls Spitzenleistungen - allen voran Superstar Denzel Washington, Spitze wie immer. Auch Ethan Hawke bringt den Newcomer sehr gut rüber; man entwickelt sogar eine gewisse Sympathie für ihn. Doch was nützt all das wenn - vor allem zu Anfang - die Spannung fehlt.

Klar entwickelt man eine Neugier, ob der Neuling durchhält, welche Geheimnisse hinter dem "Riesenbrocken" von Ausbilder stecken. Doch das alles ist zu lasch umgesetzt worden. Die vielfach bemerkte Grausamkeit, die erschütternden und drastischen Mittel des Supercops sind zwar da, jedoch nicht unbedingt markerschütternd. Es fehlt ein wenig die Dramatik, das Mitfiebern, was auch an der sehr schlechten Musik von Mark Mancina liegen kann. Mitreißende Melodien wie in "Twister" oder "Speed 1+2" oder Atmosphäre in der Musik sucht man vergebens. Action ... kaum, am Ende ein bisschen, wenn Situationen eskalieren (näheres erfährt man im Kino) aber ansonsten nicht vorhanden. Lobenswert hingegen ist der schon angesprochene Realismus und das Fehlen eines wirklichen Helden (man beachte das Ende!), eine deprimierende Stimmung stellt sich ein.

Man wird unterhalten, das steht fest. Langeweile gibt's lediglich am Anfang. Doch mehr Spannung, eine rasantere Inszenierung und vor allem Dramatik und gute Musik à la Zimmer oder Rabin hätten vieles besser machen können.

Spaß: 1/3 Action: 1/3 Erotik: 0/3 Spannung: 2/3 Musik: 1/3 Anspruch: 1/3
Gesamt: 4/5 (entspricht einem schräg nach oben zeigendem Daumen!)

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Diese Kritik ist die Meinung von Christian Wilsberg.

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