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Kino - dafür werden Filme gemacht

Titan A.E.

Kritik von Marco Dirscherl

- Filmposter - Selten bekommt man auf der großen Leinwand einen Trickfilm zu Gesicht, bei dem keine knuffigen und singenden Charaktere vorkommen. Und wer sich schon lange nach einer gewissen Abwechslung zu Disney & Co sehnt, für den läuft momentan genau das Richtige im Chamer Kinocenter: Titan A.E.

Wir schreiben das Jahr 3028. Der kleine Cale muß mit ansehen, wie die erbarmungslosen Außerirdischen Drej seinen Heimatplaneten Erde in Schutt und Asche legen, und sein Vater gerade noch so mit dem gigantischen Raumschiff "Titan" entkommt. Viele Jahre später glaubt keiner mehr so recht an die Menschheit, ist diese doch weit im Universum verstreut, ohne Ziel und ohne Richtung.

Auch Cale hat sich mittlerweile mit der Tatsache abgefunden, dass es mit der Menschheit wohl oder übel den Bach runter gehen wird. Ahnt er doch nicht, dass er in Besitz der einzigen Karte ist, die den Weg zur "Titan" zeigt. Und dieses Schiff birgt der Menschen letzte Hoffnung. Bald findet er neue Freunde, die ihn von seinem Schicksal als Menschenretter überzeugen können und mit ihm die gefährliche Suche nach der "Titan" antreten. Denn auch die Drej sind hinter der Karte her, um dem letzten bißchen Menschheit ein für alle mal das Licht auszublasen...

Die Story von "Titan A.E." (A.E. steht für "After Earth") bringt endlich ein wenig Schwung in die Sci-Fi Welt und hätte locker auch für einen Realfilm herhalten können. Was natürlich nicht heißen soll, dass ihr das Zeichentrick-Gewand nicht zu Gesicht steht. Im Gegenteil.

Den Machern der Fox Animation Studios ist ein wahres Meisterwerk gelungen. Sie vollbrachten das Kunststück, zweidimensional gezeichnete Figuren mit 3D-Modellen zu kombinieren, und dass mit einem verblüffenden Ergebnis. Tricktechnisch klappt einem hier schon manchmal die Kinnlade nach unten.

Und das gepaart mit einer spannenden Geschichte ergibt einen Trickfilm, der wohl seines gleichen sucht. Unverständlichweise ist dieses Spektakel leider in den USA gefloppt, was die Entlassung von Chef-Zeichner Don Bluth ("Feivel , der Mauswanderer", "In einem Land vor unsere Zeit") und letztendlich die Schließung der Fox Animation Studios nach sich zog.

Eigentlich schade. Ich hätte es dem Genre mehr als gegönnt, wenn bewiesen worden wäre, dass Trickfilme auch ohne Gesang und poppige Farben erfolgreich sein können. Einmal abgesehen von weiteren innovativen Werken wie "Titan A.E.", die jetzt aufgrund mangelnden finanziellen Erfolgs wohl wieder lange auf sich warten lassen werden. Deshalb mein Rat: Nicht entgehen lassen!

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Diese Kritik ist die Meinung von Marco Dirscherl.

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