Hal ist ein ziemlich oberflächlicher Typ, der sich bei Frauen eigentlich nur für Oberweite und derlei Dinge interessiert. Da trifft es sich günstig, dass er mit einem Guru im Fahrstuhl steckenbleibt, der ihn kurzerhand hypnotisiert. Eigentlich sollte ihm das nur ein wenig helfen, die "innere Schönheit" zu beachten, aber fortan sieht Hal überall da grazile Meerjungfrauen, wo andere etwas sehen, das Greenpeace-Aktivisten ins Meer schleppen, wenn sie es am Strand finden... Anders gesagt: Für Hal gilt in Zukunft die Devise: Fat is beautiful. Und ab 150 Kilo kommt er erst so richtig in Fahrt: Er verliebt sich unsterblich in die Tochter seines Chefs, und natürlich kommt es, wie es kommen muss: Hal macht sich furchtbar lächerlich, die monströse Grazie fühlt sich zunächst recht verarscht (später ist sie aber recht glücklich, dass sich ein Lover zu ihr ins Bett traut) und last not least denken die Kollegen, er wolle nur einen besonders miesen Karrierezug absolvieren. Damit wäre die (unfreiwillige?) Kernaussage des Filmes bereits getroffen: Wer fortan im Leben ein netter, in die Tiefe gehender Mensch ist, dürfte auf ein ordentliches Maß an Ablehnung stoßen. Vermutlich sollte die Aussage eine andere sein: Dass nämlich nicht das Aussehen zählt, sondern die inneren Werte. Dumm nur, dass dieser edelmütige Idealismus massiv torpediert und restlos versenkt wird mit Gags auf Kosten wohlbeleibter oder sonstwie hässlicher Mitbürger Was bleibt, ist neben einer Freakshow von Gürtelrose und Orangenhaut eine typische Farrelly-Komödie ("Verrückt nach Mary") mit derben (aber oft auch treffenden, komischen, jedenfalls angenehm politisch unkorrekten) Witzen über hässliche Menschen, die über weite strecken ungewohnt ruhig und romantisch ausfällt. Spaß macht auf jeden Fall Gwyneth Paltrow als 150-Kilo-Frau. Ausgerechnet sie. Das hat was.
USA 2001, 114 min |
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Diese Kritik ist die Meinung von Enno Park.