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Kino - dafür werden Filme gemacht

Kill Bill 2

Kritik von Jonathan Dilas

Wahnwitzige Dialoge mit allzu rapidem Showdown

Während man im ersten Teil von Blut regelrecht überschwemmt und mit ausgedehnten Auseinandersetzungen konfrontiert wurde, findet im zweiten Teil eine ganz andere Entwicklung der verletzten und rachedurstigen "Braut" im Kampf gegen ihre Todesengel statt. Man ging davon aus, dass die weiteren Feldzüge zunehmend schwerer und ausgedehnter würden, verloren sie sich dann leider doch in allzu kurzen Momenten, sodass die erwarteten langen Duelle nur wenige Minuten andauerten. Somit wurde noch mehr Augenmerk auf die genial ausgeklügelten Dialoge und grotesken Situationen als Widerspiegelungen zwar höchst seltener, doch polarisierter Extremsituationen gelegt und sorgen daher für eine brisante Mixtur aus Ernst und Witz. Ebenso platz findet wieder einmal eine äußerst gelungene, antipädagogische Darstellung im Umgang mit Kindern, in der eine Vierjährige genauestens, in einer ihr verständlichen Sprache, erklärt wurde, wieso die Braut auf ihrem Rachefeldzug Menschen tötet und danach mit einem grausamen Samuraifilm ins Bett gelotst wird. Als psychische Folter des Films ist natürlich die hautnahe und langwierige Darstellung einer lebendigen Beerdigung wie man sie vielleicht in gemildertem Maß in einerm Horrorfilm von Vincent Price entdecken kann.

Besonders gelungen ist die Rechtfertigung für den Beginn der ganzen Misere und Auslöser für diese skurille Aneinanderreihung solch verdrehter Handlungen, in dem der finale Gegner ihr erklärt, er habe schlichtweg überreagiert, als er hörte, dass sie mit seinem&xnbsp;Kind einen anderen heiraten wollte.

Fazit: Äußerst sehenswert, wie viele Filme von Tarantino. Doch fragt man sich am Ende des FIlms doch, ob er nicht plötzlich hinter dem Vorhang hervorkommt und zugibt, dass dies nicht das wirkliche Ende oder gar der Verlauf des tatsächlichen Films war. Viele Erwartungen aufgrund des ersten Teils werden hier völlig enttäuscht, was einiges für sich, aber auch einiges gegen sich hat.

(Jonathan Dilas, www.jonathan-dilas.de)


Diese Kritik ist die Meinung von Jonathan Dilas.

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